connexx.av Newsletter #61 vom 01. Maerz 2012

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connexx.av Newsletter #61 vom 01. Maerz 2012
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1) Intro
2) Tarifverhandlungen Filmtechnische Betriebe
3) Streik bei der Kinokette Cinemaxx
4) Tarifverhandlungen Privater Rundfunk
5) Privater Rundfunk finanziell stabil
6) Nun doch? Untersagung der ProSiebenSat.1-Uebernahme durch Springer rechtswidrig
7) BundesFilmVerband heisst jetzt ver.di FilmUnion
8) connexx.av auf der Berlinale
9) Kultur gut staerken: Aufruf zum zweiten bundesweiten Aktionstag
10) "Abgedreht und Abgelehnt" - Vorstellung und Diskussion der Studienergebnisse
11) Betriebsraetepreis 2012
12) Reform der oeffentlich-rechtlichen Rundfunkfinanzierung
13) Grosse Nachfrage nach IT-/Engineering-Freiberuflern
14) Arbeitsprogramm der EU-Kommission 2012
15) WDR: Unterschriften fuer ein anspruchsvolles Kulturradio
16) Mindestlohn fuer Leiharbeitende
17) Arm trotz Arbeit
18) Steuern: Deutschland schont Vermoegen
19) Nachhilfe in Wirtschaftsfragen
20) Stammtisch der ver.di FilmUnion in Koeln
21) Zum Schluss
22) Newsletter abbestellen
23) Impressum

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1) Intro
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Online und Offline, das sind die neuen Trennlinien, um deren Verschiebung, Anerkennung und Einschraenkung jeden Tag aufs Neue gefochten wird. Aktuelles Beispiel: der Bundespraesident. An einem Freitagmittag, wenn es fuer die papierne Zeitung zu spaet zur Reaktion wird, nimmt das bis dahin diensthabende Oberhaupt der Bundesrepublik seinen Hut. Die digitalen Medien begleiten das gesamte Wochenende hindurch die Geruechte, Beratungen und Entscheidung. Am Montagmorgen bloggen und twittern die ersten Kritiken an der Auswahl des neuen Kandidaten durchs Netz. Woraufhin sich Vertreter der klassischen Medien zu Verteidigern des designierten neuen Bundespraesidenten aufschwingen und sich binnen einer Woche eine Schlacht um Zitate entbrennt. Gab es nicht vor kurzem erst eine Debatte um den Sinn korrekter Zitate? Die Geschichte wiederholt sich also doch. Eine fundierte und alternative Auseinandersetzung mit Gaucks richtigen oder falschen Zitaten leistet Jens Berger auf den Nachdenkseiten.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=12338
(siehe auch Telepolis http://www.heise.de/tp/artikel/36/36463/1.html)

Die Grenzen, Moeglichkeiten und Verbindungen von Online und Offline werden in diesem Newsletter an verschiedenen Stellen thematisiert, daneben sollen aber andere Medienthemen nicht vergessen werden.

Viel Spass beim Lesen,
wuenscht das connexx.av Team

Fuer die Pausen zwischen den Newslettern: http://www.facebook.com/connexx.av

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2) Tarifverhandlungen Filmtechnische Betriebe
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Fuer die Beschaeftigten der Postproduktion und anderer filmtechnischer Betriebe wird seit Dezember ein neuer Entgelt- und Manteltarif verhandelt. ver.di fordert eine Gehaltserhoehung von 5 Prozent sowie moderate Anpassungen der Arbeitsbedingungen. Die Arbeitgeberseite will dagegen die bisherigen Arbeitszeit- und Zuschlagsregeln abschaffen und fordert zuschlagsfreie Mehrarbeit. Auch die dritte Verhandlungsrunde im Februar endete, ohne dass sich ein moeglicher Kompromiss abzeichnete. Die Verhandlungen werden am 9. Maerz fortgesetzt.
http://www.connexx-av.de/meldung_volltext.php?id=4f158943af04a&akt=filmfernsehproduktion

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3) Streiks bei der Kinokette Cinemaxx
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Die im Dunkeln sieht man nicht: seit Jahren schon kaempfen die Servicemitarbeiter und Filmvorfuehrer um einen Stundenlohn, von dem sie auch leben koennen. Die aktuelle Tarifrunde verlaeuft seit Dezember ergebnislos, so dass die Beschaeftigten im Rahmen der Berlinale in einen ersten Warnstreik traten. ver.dis Streik.TV war dabei.
http://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++e4fd4056-5c60-11e1-725e-0019b9e321cd

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4) Tarifverhandlungen Privater Rundfunk
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Ebenfalls in der dritten Runde stehen die Verhandlungen des Mantel- und Entgelttarifvertrag zwischen dem Tarifverband Privater Rundfunk (TPR) und DJV und ver.di fuer den Privatfunk Rundfunk. Die Gewerkschaften fordern 6 Prozent Tariferhoehung, die Arbeitgeberseite aber einen Tarifabbau fuer neue Kollegen. Dazu gehoert unter anderem die Verlaengerung der Arbeitszeit von 38 auf 40 Stunden pro Woche, Kuerzung des Urlaubs auf 28 Tage, Erleichterung der Vertragsbefristung.

Die Forderungen des TPR allein im Manteltarifvertrag wuerden fuer neue Mitarbeiter in den Sendern materielle Nachteile von ca.15 Prozent bedeuten. Die Verhandlungen werden am 8. Maerz 2012 in Berlin fortgesetzt.
http://www.connexx-av.de/privaterrundfunk.php

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5) Privater Rundfunk finanziell stabil
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Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) unter Federfuehrung der Bayerischen Landeszentrale fuer neue Medien (BLM) hat die wirtschaftliche Lage des Privaten Rundfunks in Deutschland 2010/2011 untersucht. Demnach stiegen die Gesamtertraege im privaten Radio und Fernsehen 2010 um 7,3 Prozent gegenueber dem Vorjahr. Nach einem schwierigen Jahr 2009, im Laufe dessen die Sender rund 100 Mio. Euro einsparten, habe sich nun die finanzielle Lage stabilisiert, konstatiert die Studie. Dabei haben vor allem die Fernsehsender gewonnen, sie konnten einen Umsatzzuwachs von 8 Prozent verzeichnen und rechnen weiterhin mit einer positiven Entwicklung.

Die Beschaeftigung in der Rundfunkbranche insgesamt ist im Jahr 2010 gegenueber 2008 um rund 500 Beschaeftigte gestiegen und liegt bei 75.407. Waehrend im oeffentlich-rechtlichen Rundfunk ein weiterer Beschaeftigungsrueckgang zu verzeichnen ist, stieg die Beschaeftigung bei den privaten Anbietern um 860 Mitarbeiter. Insgesamt arbeiteten Ende 2010 24.687 Personen, davon 18.730 in Festanstellung, bei privaten Rundfunkanbietern. Der Frauenanteil bei den Festangestellten lag bei rund 51 Prozent.
http://www.die-medienanstalten.de/pressecenter/pressemitteilungen/detailansicht/article/dlm-pressemitteilung-042011-werbekrise-im-privaten-rundfunk-schneller-ueberstanden-als-erwartet-d.html

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6) Nun doch? Untersagung der ProSiebenSat.1-Uebernahme durch Springer rechtswidrig
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2005/2006 plante der Axel Springer Verlag den Kauf von Mehrheitsanteilen am Fernsehsender ProSiebenSat.1. Die Bayerische Landeszentrale fuer Neue Medien (BLM) erteilte damals die medienrechtliche Unbedenklichkeitsbescheinigung nicht, weil sie an die Vorentscheidung der KEK (Kommission fuer die Ermittlung der Konzentration im Medienbereich) gebunden war. Diese hatte erklaert, dass Springer durch die Uebernahme von ProSiebenSat.1 "vorherrschende Meinungsmacht" im Sinne des Rundfunkstaatsvertrags erlangen wuerde. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) entschied nun, dass die Entscheidung der BLM von 2006 rechtswidrig sei, weil die Begruendung der vorherrschenden Meinungsmacht mit dem Rundfunkstaatsvertrag unvereinbar sei. Was der Springer Verlag nun aus diesem Urteil machen will, gab er bisher nicht bekannt.
http://www.presseportal.de/pm/6338/2198938/bayerischer-verwaltungsgerichtshof-untersagung-der-geplanten-prosiebensat-1-uebernahme-durch-axel
http://www.vgh.bayern.de/BayVGH/pressemitteilungen.htm

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7) BundesFilmVerband heisst jetzt ver.di FilmUnion
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Der "BundesFilmVerband" in ver.di hat sich in die "ver.di FilmUnion" umbenannt. Fuer diesen Namen haben sich die ehrenamtlichen Vorstaende der gut 4.000 Film- und Fernsehschaffenden in ver.di entschieden: "Mit dem neuen Namen druecken wir gemeinschaftliches Eintreten fuer unsere speziellen Wuensche und Forderungen als Film- und Fernsehschaffende im Verbund einer grossen Gewerkschaft aus. Darueber hinaus symbolisiert er die Verbindung aus Tradition und international orientierter Branche. Der neue Name passt besser zu dem, was uns ausmacht und wofuer wir stehen". Die ver.di FilmUnion vertritt Mitglieder aus allen Berufen des Film- und Fernsehschaffens und nimmt die Interessenvertretung in allen tarif-, sozial- und berufspolitischen Fragen wahr.
http://www.verdi-filmunion.de
http://connexx-av.de/meldung_volltext.php?id=4f218a1eabdc0&akt=filmfernsehproduktion_bfv

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8) connexx.av auf der Berlinale
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Zwei sehr gut besuchte Veranstaltungen parallel zur Berlinale boten auch in diesem Jahr viele Gelegenheiten zum Informieren, Diskutieren und Kontakte Knuepfen. Den Auftakt machte das inzwischen traditionelle Filmfruehstueck am ersten Berlinale-Samstag, bei dem sich die film- und fernsehschaffenden Kolleginnen und Kollegen neben Broetchen auch Filmtipps und Arbeitsinformationen weiterreichten. Am naechsten Tag versammelten sich erneut viele Film- und Fernsehschaffende, um dem Panel der ver.di FilmUnion ueber die neusten Entwicklungen bei Film, Fernsehen und Spieleindustrie zu folgen. Im Filmhaus am Potsdamer Platz diskutierten hochkaraetige Vertreter der Branche ueber "Die Medien von morgen - schoene neue Arbeitswelt? Medienschaffende diskutieren ueber ihren Arbeitsmarkt im digitalen Zeitalter".

Diskussion und Fotos zum Panel:
http://www.connexx-av.de/meldung_volltext.php?id=4f3e2d3fb80cf&akt=termine_rueckblick

Fotos zum Fruehstueck:
http://www.connexx-av.de/meldung_volltext.php?id=4f3e322531cd4&akt=termine_rueckblick

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9) Kultur gut staerken: Aufruf zum zweiten bundesweiten Aktionstag
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Am 21. Mai 2012 und dem vorausgehenden Wochenende (18.-20. Mai 2012) wird der zweite bundesweite Aktionstag "Kultur gut staerken" stattfinden. Unter dem diesjaehrigen Motto 'Wert der Kreativitaet' werden die schoepferischen Leistungen von Kunst- und Kulturschaffenden in den Mittelpunkt des Aktionstages gerueckt.
Kuenstlerinnen und Kuenstler, Bibliotheken, soziokulturelle Zentren, Museen, Kuenstlerzusammenschluesse, Theater, Opernhaeuser und alle, die dem Kulturbereich verbunden sind, sind aufgefordert zur Teilnahme am bundesweiten Aktionstag am 21. Mai.
http://kulturstimmen.de/aktionstag/

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10) "Abgedreht und Abgelehnt - Vorstellung und Diskussion der Studienergebnisse
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"Es ist hart geworden - Zeitdruck, ueberall in Deutschland arbeiten, immer in angemieteten Zimmern, soziales Leben findet nicht statt, isoliert. Und wenn arbeitslos, dann Existenzangst und Hartz4 Drohung - traurig."
So und aehnlich antworteten 375 befragte Personen aus der Film-, Fernseh- und Kulturwirtschaft in einer Studie, deren Ergebnisse die ver.di FilmUnion Ende Januar nicht nur der Oeffentlichkeit, sondern vor allem einem Podium aus Politikvertreter_innen vorstellte und anschliessend diskutieren liess. Die Sozialstudie zeigt den deutlichen Handlungsbedarf hinsichtlich der Arbeitslosenversicherung von Kulturschaffenden, die zwar waehrend ihrer Engagements einzahlen, aber aufgrund der Gesetzgebung selten davon profitieren. Die Debatte der Fachpolitiker_innen vor gut 120 Besuchern zeigte, dass das Problem wahrgenommen und an einer Loesung gearbeitet wird. ver.di begruesste anschliessend die rot-gruenen Reformvorschlaege, die eine Rahmenfristverlaengerung sowie einen gestaffelten uneingeschraenkten verkuerzten Arbeitslosengeld I-Anspruch bei kuerzeren Anwartschaften vorsieht. Bis zum Sommer 2012 soll ein neuer Gesetzentwurf erarbeitet sein.
http://www.connexx-av.de/meldung_volltext.php?id=4f33a64312052&akt=filmfernsehproduktion
http://www.connexx-av.de/meldung_volltext.php?id=4f2124833afb6&akt=termine_rueckblick

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11) Betriebsraetepreis 2012
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Noch bis zum 30. April 2012 koennen sich Betriebsraete fuer den Betriebsraetepreis bewerben. Der von mehreren Gewerkschaften sowie der Zeitschrift "Arbeitsrecht im Betrieb" getragene Preis will die Arbeit von Betriebsraeten oeffentlich anerkennen und ihnen damit mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Der Betriebsraetepreis wird von der Bundesministerin von der Leyen unterstuetzt und durch eine fachkundige Jury im Oktober 2012 in Bonn vergeben.
www.dbrp.de

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12) Reform der oeffentlich-rechtlichen Rundfunkfinanzierung
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Die Veraenderung der Rundfunkgebuehren wurde lange und kontrovers diskutiert, nun ist sie entschieden. Ab 2013 wird die geraetegebundene Rundfunkgebuehr zu einem wohnungsgebundenen Rundfunkbeitrag. Durch die zunehmende Verschmelzung von "alten" und "neuen" Empfangsgeraeten war eine Anpassung erforderlich geworden. Mit dem neuen Rundfunkbeitrag wird nur noch ein Beitrag pro Wohnung faellig - unabhaengig von den Empfangsgeraeten. Die Gebuehrenhoehe soll ab 2013 auf dem jetzigen Niveau von 17,98 Euro bleiben, das schlaegt die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) vor.
https://medien-kunst-industrie.verdi.de/medien/medienpolitik/rundfunkgebuehr
https://medien-kunst-industrie.verdi.de/medien/medienpolitik/rundfunkbeitrag
http://www.kef-online.de/inhalte/presse/index.html#1

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13) Grosse Nachfrage nach IT-/Engineering-Freiberuflern
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Ueber die Vermittlungsplattform fuer IT-Selbststaendige "Gully" wurden im Jahr 2011 so viele Projekte abgewickelt wie nie zuvor. Insgesamt wurden 158.831 Projektanfragen an IT-/Engineering-Freiberufler vermittelt. Die verstaerkte Nachfrage wirkte sich auch auf die durchschnittliche Stundensatzforderung der IT-ler aus, die von 72 auf 74 Euro stieg.
http://www.gulp.de/presse/pressemitteilungen/2011-war-die-Nachfrage-nach-Freiberuflern-so-hoch-wie-noch-nie.html

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14) Arbeitsprogramm der EU-Kommission 2012
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Die EU-Kommission hat sich ihre Ziele fuer 2012 gesetzt, darunter die Reform des Finanzsektors, Massnahmen gegen Mehrwertsteuerbetrug und Steueroasen, Verbesserung des digitalen Binnenmarktes sowie die Foerderung einer beschaeftigungsintensiveren Erholung und nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung. Zu letzterem gehoert wohl auch die geplante Erhoehung der finanziellen Foerderung von Kultur- und Medienprojekten, die im Rahmen des "Creative Europe Programme" vorgestellt wurde. Gut 1,8 Billionen Euro sollen von 2014 bis 2020 in das "Kreative Europa" fliessen, davon rund 900 Millionen in den Bereich Film und Audiovisuelle Medien.
http://ec.europa.eu/index_de.htm
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/12/117&format=HTML&aged=0&language=EN

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15) WDR: Unterschriften fuer ein anspruchsvolles Kulturradio
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Gut 2.500 Unterschriften haben die "Radioretter" - eine Initiative fuer Kultur in Rundfunk - bereits gesammelt. Sie appellieren damit an die Intendantin des WDR, Monika Piel, die aktuelle Programmreform fuer die Welle WDR 3 zurueck zu nehmen, die aus dem anspruchsvollen Programm ein 'seichteres Massenprogramm' machen soll. Die schleichende Boulevardisierung des Oeffentlich-Rechtlichen Angebots muss aufgehalten und die Welle mehr im Sinne des urspruenglichen Auftrags in Richtung eines kritischen und aufgeklaerten Radios entwickelt werden.
http://www.die-radioretter.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=1&idart=5
http://www.nachdenkseiten.de/?p=12301

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16) Mindestlohn fuer Leiharbeitende
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Egal wie es nun genannt wird "Mindestlohn oder Lohnuntergrenze; Leiharbeit oder Zeitarbeit" fuer die vielen Leiharbeiter_innen kommen etwas bessere Zeiten: Seit Januar gilt fuer sie ein einheitlicher Mindestlohn. Rund 900.000 Beschaeftigte arbeiten als Leiharbeiter_innen, viele davon auch in den Medien, den Theatern, dem Kino. Das Bundesarbeitsministerium erliess die entsprechende Verordnung, die einen Mindestlohn zwischen 7,01 (Ost) und 7,89 (West) vorsieht.
http://www.mindestlohn.de/news/meldung/2011/dezember-2011/lohnuntergrenze-in-der-leiharbeit/
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2011/12/2011-12-20-zeitarbeit-dachdecker-mindestlohn-kabinett.html

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17) Arm trotz Arbeit
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1,367 Millionen Menschen in Deutschland brauchen trotz Arbeit ergaenzende Hartz-IV-Leistungen. Darunter sind 570 000 Menschen mit sozialversicherungspflichtiger Beschaeftigung, 332 000 davon haben einen Vollzeitjob. Die anderen sind Selbststaendige oder geringfuegig Beschaeftigte. (DGB, 01/12)

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18) Steuern: Deutschland schont Vermoegen
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Die privaten Nettovermoegen in Deutschland sind viermal so hoch wie die oeffentlichen Schulden. Trotzdem verzichtet der Staat auf eine nennenswerte Besteuerung grosser Vermoegen. Zu diesem Ergebnis kommen die Steuerexperten Prof. Dr. Lorenz Jarass und Prof. Dr. Gustav Obermair in einer Untersuchung im Auftrag der Hans-Boeckler-Stiftung. Die geringe Vermoegensbesteuerung trage - neben Moeglichkeiten zur legalen Steuervermeidung fuer Unternehmen - wesentlich dazu bei, dass von den Einkommen aus Unternehmertaetigkeit und Kapitalanlagen lediglich 22 Prozent an Fiskus und Sozialkassen fliessen, von Lohneinkommen hingegen rund 45 Prozent.

Deutsche Haushalte besassen 2007 nach Abzug aller Schulden etwa 8,6 Billionen Euro, so die juengste vom Finanzministerium veroeffentlichte Zahl zum privaten Nettovermoegen. Gut 60 Prozent des Vermoegens befinden sich laut Deutschem Institut fuer Wirtschaftsforschung in den Haenden des wohlhabendsten Zehntels der erwachsenen Bevoelkerung, waehrend rund zwei Drittel ueber keinen nennenswerten Besitz verfuegen. Nach Daten der OECD liegt das Aufkommen an vermoegensbezogenen Steuern in Deutschland unter einem Prozent vom Bruttoinlandsprodukt. Das ist weitaus weniger als in den meisten anderen EU-Staaten, Kanada oder den USA. Diesen Zustand halten die beiden Steuerexperten fuer nicht akzeptabel. Zumal die Wohlhabenden dem Staat Geld liehen und dafuer Zinsen bekaemen, die "die Steuerzahler, also vor allem die normalen Arbeitnehmer", bezahlen muessen. Daher haben die Wissenschaftler Reformvorschlaege erarbeitet, die dem Staat jaehrliche Mehreinnahmen in Milliardenhoehe sichern wuerden.
http://www.boeckler.de/14_39015.htm

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19) Nachhilfe in Wirtschaftsfragen
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Wer bei der naechsten Diskussion rund um wirtschaftliche Entwicklung, Beschaeftigung, Finanzen, Steuern, Soziales oder dem zu eng geschnuerten Guertel endlich wieder mitreden will, dem sei das umfassende ver.di-Informationsportal rund um die Wirtschaftspolitik empfohlen. Aktuell zum Beispiel die wirtschaftspolitische Begruendung, warum zum jetzigen Zeitpunkt die Erhoehung der Loehne und Gehaelter um mindestens 6 Prozent sinnvoll fuer Wirtschaft und Stabilitaet ist.
http://www.wipo.verdi.de/

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20) Stammtisch der ver.di FilmUnion in Koeln
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Der Stammtisch fuer Film- und Fernsehschaffende findet monatlich in Koeln statt. Der naechste Termin ist am 13. Maerz 2012 um 19:30 Uhr. Das Treffen ist ein themenoffenes Angebot fuer alle Film- und Fernsehschaffende sowie Interessierte, die sich austauschen moechten. Im Weiss Braeu / Am Weidenbach 24 (naehe Barbarossaplatz) in Koeln.
http://www.connexx-av.de/termine.php

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21) Zum Schluss
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Ayguel Oezkan, Niedersachsens Sozialministerin, darf ihren Fahrer nicht einfach so strafversetzen, nur weil dieser sich beim Personalrat erkundigt hatte, wie er seine angehaeuften Ueberstunden abbauen koenne. Das entschied das Arbeitsgericht in Hannover im Dezember. Die Ministerin warf ihm daraufhin mangelnde Teamfaehigkeit vor und beklagte ein zerstoertes Vertrauensverhaeltnis. Dem folgte das Gericht nicht und betrachtete die Versetzung des Fahrers als unrechtmaessig. Das Selbstverstaendnis niedersaechsischer Politiker_innen scheint ein ganz besonderes zu sein. Aus "Arbeit und Recht", sowie
http://www.hna.de/nachrichten/niedersachsen/schlappe-gericht-sozialministerin-oezkan-1514113.html

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22) Newsletter abbestellen
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23) Impressum
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Dieser Newsletter wird von Wille Bartz fuer connexx.av, dem Projekt der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fuer die Vertretung der Medienschaffenden im Rundfunk, Film, AV-Produktion und in den Neuen Medien, in unregelmaessigen Abstaenden herausgegeben.
Bei Fragen, Anregungen oder Kritik erreichen Sie uns unter:
connexx.av, c/o ver.di
zu Hd. Wille Bartz
Goseriede 10-12 in 30159 Hannover
Tel: 0511/12400-602 und Fax: 0511/12400-604
E-Mail mailto:wille.bartz@connexx-av.de
Internet http://www.connexx-av.de
Redaktion dieses Newsletters:
Kathlen Eggerling und die Internetredaktion connexx.av

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