AV-Produktion

Filmtechnische Betriebe: Schnelles Ergebnis und Tariferhöhungen nicht in Sicht

(Berlin, 16. Januar 2012) In der zweiten Verhandlungsrunde am 11. Januar haben die Vertreter vom Verband technischer Betriebe für Film und Fernsehen (VTFF) der ver.di-Kommission ihre Vorstellungen für die Änderung des Manteltarifvertrages genannt. Der VTFF fordert, dass sich die Arbeitszeit- und Zuschlagsregelungen massiv verschlechtern und sieht keine Möglichkeiten für Tariferhöhungen. Für die Beschäftigten in den Film- und Postproduktionsbetrieben hat ver.di dagegen neben einer Erhöhung der Entgelte um 5 % auch moderate Verbesserungen der Manteltarifbedingungen gefordert.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 16. Februar 2012 vereinbart worden. Der Entgelt- und der Manteltarifvertrag sind zu Ende des Jahres 2011 gekündigt worden und wirken jetzt nach, gelten für Neueingestellte damit nicht mehr. Ver.di hat Verbesserungsbedarf am Tarifvertrag in den folgenden Punkten gefordert:

• 5 % Tariferhöhungen, um neben einem Inflationsausgleich auch spürbare Tariferhöhungen ab Beginn dieses Jahres zu erreichen.
• Das Langzeitkonto soll zu einem echten Zeitwertkonto ausgebaut werden, damit angefallene Mehrarbeit in Geld oder Freizeit abgegolten werden kann sowie alternativ auch angespart und dann zu verkürzter Lebensarbeitszeit führen kann.
• Bei Arbeitsplatzwechsel und veränderter Eingruppierung soll ein Schutz gegen Entgeltverschlechterung gelten.
• Das Krankengeld soll ab einer siebten Krankheitswoche auf die Höhe des Nettoentgelts angehoben werden, damit gerade die zunehmenden Langzeiterkrankungen nicht zu wirtschaftlichen Engpässen führen.
• Im produktionsabhängigen Dienst soll es verbindliche Sonntags-Zuschläge geben.

„Wir wollen für die dauerhaft unter schwierigen Bedingungen mit hohem Engagement arbeitenden Kolleginnen und Kollegen in VTFF-Betrieben faire Arbeitsbedingungen und deshalb maßvoll verbesserte Tarifregelungen. Die Arbeitsbelastung und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen sich zudem in spürbaren Tariferhöhungen ausdrücken. Doch der VTFF will ausschließlich massiven Tarifabbau, das werden wir nicht hinnehmen“, erklärt ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel.

Der VTFF will die bisherige regelmäßige Arbeitszeitregelung auf Basis einer 38-Std.-Woche abschaffen. Zukünftig sollen Mehrarbeitszuschläge nur noch nach 12 Std. pro Tag oder 50 Std. pro Woche gezahlt werden. Außerdem sollen die Plus/Minus-Salden des Zeitkontos ausgedehnt werden und Minussalden noch bis zu zwei Jahre später abgegolten werden. Ein Verhandlungsspielraum für Tariferhöhungen gäbe aus Sicht des VTFF auch nicht.



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