Rundfunk

RTL ist nicht zu klaren und einheitlichen Regelungen im Haustarifvertrag bereit

(Köln, 7. Februar 2007) Nach der überraschenden Wendung der Tarifverhandlung vom 19. Dezember war auch der heutige Gesprächstermin ohne Erfolg. Die RTL-Geschäftsführung hat bekräftigt, dass sie zu keiner Veränderung ihrer strikten Position bereit ist. Die zwischenzeitlichen Kompromissvorschläge von ver.di und DJV von Anfang Dezember 2006, die bis Anfang 2009 zu einem einheitlichen Tarifvertrag im Konzern geführt hätten, wurden erneut zurück gewiesen.

RTL ist nicht bereit, klare Zusagen zur Ausweitung des Geltungsbereichs auf weitere Firmen zu machen, in die verschiedene Abteilungen und damit Beschäftigte von RTL in den nächsten Jahren ausgelagert werden. Die Geschäftsführung beharrt darauf, Regelungen zur Disposition der wöchentlichen Arbeitszeit sowie zu Mehrarbeits-, Nacht-, Sonn- und Feiertagszuschlägen nicht im Tarifvertrag zu regeln. Eine einheitliche Entgeltregelung soll frühestens ab 2010 verhandelt werden. Stattdessen wird damit gedroht, die nachwirkenden Tarifregelungen, nun durch individuelle "Vertragsangebote"
abzukaufen. Ein Vorgehen, gegen das die Betriebsräte schwere Bedenken geäußert haben. Auch die Gewerkschaften ver.di und DJV raten dringend davon ab, nun individuell und ohne Beratung Änderungen an den Arbeitsverträgen zu verhandeln. Denn es besteht seitens RTL der erklärte Wille, finanzielle und rechtliche Bestandteile der Arbeitsbedingungen (etwa durch
Arbeitszeitverlängerung) zu verschlechtern.

Die Gewerkschaften haben RTL aufgefordert, auf der Basis der vorgelegten Kompromisse vom letzten Jahr die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Damit wäre ein fairer Haustarifvertrag für alle RTL-Firmen und Sender erreichbar, der spätestens ab 2009 auch dem Umstand eines gemeinsamen Sendezentrums durch einheitliche Arbeitsbedingungen Rechnung trüge.

Ob RTL eine solche Regelung verhandeln möchte, ist ungewiss. Als möglichen Verhandlungstermin haben alle Seiten den 9. März vorgemerkt. Bis dahin werden sich die Gewerkschaften an die RTL-Beschäftigten wenden, und um möglichst zahlreiche Meinungsäußerungen zur Tarifsituation bitten.

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