Film & Fernsehen

Die Kinobesucher in Deutschland werden immer älter

(BFV-Newsletter 05/2010) Im Jahr 2009 war nur noch die Hälfte aller Kinobesucher zwischen 10 und 39 Jahre. Damit ist der Anteil dieser Altersgruppe am Kinopublikum seit dem Jahr 2000 deutlich zurückgegangen:
Vor zehn Jahren gehörten nämlich noch zwei von drei Kinobesuchern (62%) dieser Altersstufe an. Besonders auffällig ist der Rückgang in der Gruppe der 20 bis 29-jährigen Kinobesucher, deren Anteil im Vergleich zu 2000 gleich um 37 Prozent geschrumpft ist. Sie sind aber noch immer die aktivsten Kinobesucher: Mehr als ein Drittel (36%) zählten auch 2009 zu den „intensiven Kinogängern" mit mehr als 7 Besuchen im Jahr.
Die Altersgruppen ab 40 Jahren werden immer kinoaffiner: Im Vergleich zu 2000 stellten die über 40 Jährigen jeden dritten Kinobesucher (34%) - vor zehn Jahren zählte nur jeder Fünfte zu dieser Besuchergruppe. Im Vergleich zu 2000 lösten die 40 bis 49-jährigen 55%, die 50 bis 59-jährigen 52% und die Generation 60+ sogar 185% mehr Tickets.

Dies ist ein Ergebnis der jüngsten Studie der Filmförderungsanstalt unter dem Titel „Der Kinobesucher 2009", mit der die FFA seit 18 Jahren die Struktur des Kinobesuchs und die Entwicklung im Besucherverhalten analysiert. „Thema und Story“ waren auch 2009 mit 51 % der häufigste Besuchsgrund. Dies galt insbesondere für die Romanverfilmungen „Die Päpstin“, „Der Vorleser“ und „Illuminati“. Zweiohrküken hingegen überzeugte durch seine Schauspieler und die 3DAnimationsfilme „Ice Age 3“ und „Avatar“ durch ihre Special Effects. Die neu aufgelegte Untersuchung belegt darüber hinaus, dass sich die Konzentration auf wenige Titel verstärkt. Im Jahr 2009 wurde knapp jede dritte Eintrittskarte (30%) der insgesamt 146,3 Mio. verkauften Tickets für einen TOP-10-Film gelöst - wobei mit 44 Besuchermillionen die Zahl der Filme mit 1 bis 6 Mio. Besuchern deutlich über dem Durchschnitt der letzten 15 Jahre (38 mio.) lag. Nur 2001 (46 mio.) und 1997 (45 mio.) haben mehr Filme mit über einer Mio. verkaufter Eintrittskarten an der Kinokasse punkten können.
Die Anzahl der Besuche pro Kopf lag mit 4,7 ebenfalls über dem Wert in 2008. Je junger das Publikum, umso mehr zog es sie in Kinos mit mehreren Salen. In den Kinos mit 7+ Salen stellten die 10 bis 29-jährigen in 2009 53 % der Kinobesucher. Insgesamt sind im letzten Jahr in Deutschland 0,8 Mio. Menschen ab 10 Jahren mindestens einmal im Kino gewesen. Damit lag die so genannte Kinoreichweite im Jahre 2009 mit 44 Prozent um 3% über dem Vorjahreswert und auch die Anzahl der Pro-Kopf-Besuche mit 4,7 über dem Wert von 2008. Die höchste Reichweite erreichten die 10 bis 19 Jährigen: In dieser Altersgruppe haben drei Viertel (76%) im Jahre 2009 mindestens einen Film im Kino gesehen, an der Spitze: junge Frauen mit einer Reichweite von 86 Prozent. Die 10 bis 19 Jährigen weisen auch die höchste Reichweite deutscher Filme auf (38%). Der Anteil der weiblichen Kinobesucher lag im Jahr 2009 bei 56 Prozent - damit hat sich das Geschlechterverhältnis in den letzten 10 Jahren umgekehrt: 2000 lag der Männeranteil noch bei 52 Prozent. Im Zeitvergleich zeigt sich, dass der rückläufige Kinobesuch der Twens der letzten Jahre in erster Linie auf die männlichen Kinobesucher zurückzuführen ist.


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