Film & Fernsehen

connexx.av und BFV im Filmrausch - SET-Besuche rollen durchs Land

(BFV-Newsletter 04/2010) Nach Berlin rollte das connexx-Team im April auch durch Hamburg und den Norden der Republik. Je zweimal in Lüneburg („Der Himmel hat vier Ecken“ und „Rote Rosen“), in Kiel („Tatort“ und „Die Kinder von Blankenese“) und in Hamburg („8:28 Uhr“ und „Hanna“) liefen die Gewerkschafter im Einsatz am Set auf und ab.
Die Besuche sprechen sich rum wie ein Lauffeuer, was sich allein darin bemerkbar macht, dass die Filmschaffenden schon fast gar nicht mehr überrascht sind, Besuch der Gewerkschaft zu bekommen. Dennoch: willkommen waren sie überall, die Einsatzkräfte, und nötig sei die Präsenz allemal, denn nach wie vor ist nicht alles Gold beim Film. „Wenn uns auch keine großen Beschwerden oder Kritiken entgegen gebracht wurden, das Thema Arbeitszeit und Pauschalabgeltung von Mehrarbeit ist immer noch der Problembereich der Arbeitsbedingungen. Ebenfalls die häufige Pauschalierung des Zeitkontos ist ein Problem, bei dem auch im Ausgleichszeitraum 10 Stunden pro Tag gerechnet werden, anstatt nach dem tariflichen 50-40-Modell ein 8-Stunden-Tag im Ausgleichszeitraum zu Grunde gelegt wird. Diese Praxis findet sich in der Regel bei Studio Hamburg Produktion und stößt bei vielen Filmschaffenden immer mehr auf Kritik, da ihnen bei jeder Produktion wichtige Sozialversicherungstage verloren gehen. „Hier finanzieren die Beschäftigten mit den an ihnen von der Produktion gesparten Sozialversicherungsbeiträgen die Gewinne einer öffentlich-rechtlichen Tochterfirma“ , so die Kollegen am Set und sind sichtlich genervt. Verständlich. Ist es doch nach wie vor schwierig auf die geforderte Anwartschaftszeit zu kommen, um die Anspruchsvoraussetzungen für Arbeitslosengeld I zu erreichen. Als ganz wichtiger Punkt bei den SET-Besuchen wurde natürlich der Tarifvertrag in gedruckter Fassung genannt; aber auch die Brancheninfos zur Erläuterung der Höchstarbeitszeit, Zeitkonten, Zeiterfassung und der Entgeltfortzahlung fanden reißenden Absatz. Dem Wunsch an diesem Vorgehen festzuhalten, weil die gewerkschaftliche Präsenz als unglaublich unterstützend und wichtig wahrgenommen wird, wollen der BFV und connexx.av gerne für die Zukunft entsprechen. Deutlich gemacht werden muss dabei aber auch die Tatsache, dass sich noch wesentlich mehr Filmschaffende organisieren müssen, um die offenen Baustellen zu bearbeiten und eine effektive Präsenz vor Ort zu stärken. In der ersten Maiwoche startet die SET-Tour in München. Alle Filmschaffenden dieser Region sollten sich mit dem connexx-Team in München in Verbindung setzen, damit auch im Süden der Republik die gewerkschaftliche Präsenz wachsen kann. „Wir sind mehr Wert“ – vier Spots sind für uns Programm!

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