Film & Fernsehen

Verband der deutschen Filmkritik fordert bundesweite Pressevorführungen

(31. August 2009) Günter H. Jekubzik ärgert sich im Newsletter der Filmstiftung NRW, dass viele Filme nicht mehr in der Medienstadt Köln und oder in Düsseldorf gezeigt werden. Dagegen wendet er ein: „NRW produziert nicht nur mit die meisten Filme, die hier ansässigen Medien wie WDR oder Deutschlandfunk haben bundesweite Relevanz. Ingrid Bartsch, die als Freie Mitarbeiterin des WDR den Kinotipp des Morgenmagazins macht, beklagt jedoch, dass nicht alle Filme in Köln zu sehen seien.“

Status Quo seien in NRW über Jahrzehnte je eine Vorführung in Köln und Düsseldorf, sowie manchmal in Bochum und in den letzten Jahren in Essen noch eine weitere gewesen. Nun fallen immer öfter die Termine in Düsseldorf aus - eine Verschlechterung der lange bemängelten Randlage.

Einem Verleiher in Frankfurt oder München mag nicht klar sein, dass Düsseldorf verkehrstechnisch fast eine Stunde näher am Ruhrgebiet liegt als Köln. Dort finden sich Medienschwergewichte wie der Essener WAZ-Verlag. Einzelne Lücken im Düsseldorfer Programm führen zu Terminüberschneidungen, die dann wieder weniger Leute zu den restlichen Filmen kommen lassen. Ein Schneeball-Effekt, den die WDR- und Deutschlandfunk-Kritikerin Sigrid Fischer bemängelt.“

Generell sind die Filme eher in Hamburg, München und Berlin zu sehen. Auch Interviews werden vor allem dort angeboten. Hinzu kommt die allgemeine Tendenz, dass einige Filme der Presse gar nicht gezeigt werden. „Männersache“„1 ½ Ritter“ und zuletzt „Horst Schlämmer“ belegen „die zunehmende Kritikunfähigkeit im Verleihgeschäft.“

Der „Verband der Deutschen Filmkritik“ (VdFk) mahnt an, dass vor allem bei geförderten Filmen auf ausreichende Vorführtermine bestanden werden soll – wer Steuergelder in Anspruch nehme, müsse sich auch der öffentlichen Beurteilung stellen. Mit dieser Forderung hat sich der Verband an Förderer und Politiker gewandt: „Für alle Spielfilme, die durch Mittel des DFFF oder der FFA gefördert wurden und mit mindestens 30 Kopien und bundesweit ins Kino kommen, sollten Pressevorführungen in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart verbindlich sein.“ Eine entsprechende Forderung des VdFk richtet sich an die regionalen Filmförderer für die dort entstandenen bzw. im Verleih unterstützten Filme.


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