Film & Fernsehen

Produzentenallianz gegen Verharmlosung des Piraterie-Problems

(31. August 2009) Die Allianz deutscher Produzenten – Film und Fernsehen hat sich gegen eine Verharmlosung des Problems in Deutschland gewandt. Am Rande der Informations- und Diskussionsveranstaltung „Aktuelle Herausforderungen bei der Pirateriebekämpfung“ im Rahmen des Filmfestes München wurde die vermeintliche Erfolgsmeldung über einen Rückgang der Straftaten in Zusammenhang mit Urheberrechtsverletzungen kritisiert. Sie sind laut der Mitte Juni veröffentlichten „Polizeilichen Kriminalstatistik 2008“ im Vergleich zum Vorjahr um 44,5 Prozent auf „nur“ 17.979 Fälle zurückgegangen.

„Diese Statistik ist irreführend“, sagte Prof. Dr. Mathias Schwarz, Geschäftsführer der Sektion Kino der Produzentenallianz. „Der Rückgang strafrechtlicher Verfolgungen von Urheberdelikten sagt leider nichts über die tatsächliche Zahl dieser Delikte aus. Hier besteht gerade im Online-Bereich kein Anlass für eine Entwarnung. Wenn, wie wir es jetzt erleben, die Staatsanwaltschaften in zunehmend größerem Umfang die Aufnahme von Ermittlungen verweigern, gibt es am Ende natürlich weniger ,Fälle'. Diese Art von Verbrechensreduzierung lehnt die Produzentenallianz entschieden ab und bekräftigt ihre Forderung einer effektiven Bekämpfung der Internet-Piraterie.“

Auch Kultustaatsminsiter Bernd Neumann ist sich des Problems bewusst. In einem Interview mit “proMedia” sagte er: “Mir wäre es natürlich lieber, die Überlegungen in dieser Hinsicht würden in Deutschland schneller voranschreiten. Ich werde mich daher dafür einsetzen, dass nach der Bundestagswahl dieses Thema erneut aufgegriffen wird. Natürlich müssen wir dabei die berechtigten Interessen des Datenschutzes wahren. Aber ich halte es für meine Pflicht zu verdeutlichen, dass die Interessen der Kreativen auch berechtigte Interessen sind, die übrigens ebenso verfassungsrechtlich geschützt sind. Das wird manchmal in der Diskussion – bewusst oder unbewusst – ausgeblendet.”


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