Rundfunk

P r e s s e i n f o r m a t i o n

ver.di kritisiert Pläne für Produktplatzierungen im Fernsehen

(Berlin, 21. Juli 2009) Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) tritt für eine weitgehende Beschränkung von Produktplatzierungen im öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehen ein. Dies hat ver.di in seiner heute veröffentlichten Stellungnahme zum Arbeitsentwurf des 13. Rundfunkänderungsstaatsvertrages deutlich gemacht. Derzeit beraten die Länder über die Umsetzung der Vorgaben der EU-Richtlinie für audiovisuelle Mediendienste in deutsches Recht.

"Der vorliegende Entwurf bedeutet eine weitere Kommerzialisierung des Fernsehprogramms und schafft ungleiche Bedingungen zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehanbietern", kritisierte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Die Selbstverpflichtung der öffentlich-rechtlichen Anstalten, auf Produktplatzierungen zu verzichten, sei richtig, reiche aber nicht aus. Stattdessen sollten Produktplatzierungen für öffentlich-rechtliche und private Fernsehsender so weit wie möglich ausgeschlossen werden. Andernfalls müssten sich Zuschauerinnen und Zuschauer künftig auf massive Produktplatzierungen im Fernsehen einstellen.

Nach Ansicht von ver.di darf es nur sehr wenige Ausnahmeregelungen für Produktplatzierungen geben. Dies gelte zum einen für Produktionen, die nicht von den Rundfunkanstalten selbst oder ihnen angegliederten Unternehmen hergestellt wurden. Nur so könne gewährleistet werden, dass die Anstalten auch in Zukunft noch ausländische Produktionen zeigen können. Zum anderen sollten in begrenztem Umfang weiterhin kostenlose Produktionshilfen sein. Dabei müssten allerdings die gleichen Rechte für den öffentlich-rechtlichen und den privaten Rundfunk gelten. Sei dies nicht der Fall, würden erfolgreiche öffentlich-rechtliche Produktionen wie "Tatort" oder "Das Traumschiff" kaum noch finanzierbar sein.

Die komplette ver.di-Stellungnahme zum 13.
Rundfunkänderungsstaatsvertrag steht unten zum Download bereit.

V.i.S.d.P.: Jan Jurczyk, ver.di-Bundesvorstand, pressestelle@verdi.de

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