Rundfunk

Mitarbeiter von SAT.1 organisieren ihren Widerstand: "SAT.1 ist Berlin"

(Berlin, 13. November 2008) Unter dem Motto "SAT.1 ist Berlin" haben die Mitarbeiter von Sat.1 heute ihre Aktionen um fünf vor zwölf fortgesetzt. Kurz zuvor hatten sie am Vormittag auf einer Mitarbeiterversammlung erfahren, was der Vorstand in aller Eile am 11.11. beschlossen hat.

Anstatt die Betriebsräte "rechtzeitig und umfassend" zu informieren, wie es das Gesetz vorsieht, waren diese auch erst am selben Morgen über die Maßnahmen informiert worden:
  • 225 Mitarbeiter werden ihren Arbeitsplatz verlieren
  • der Standort Jägerstraße wird im Juni 2009 geschlossen
  • die Zentralredaktion des Frühstücksfernsehens und des Boulevard-Magazins sowie ProSiebenSat.1Produktion werden ausgegliedert und bleiben in Berlin
  • 350 Mitarbeiter sollen ein Angebot für München erhalten oder abgefunden werden
Als Begründung für diese Einschnitte wird die Weltwirtschaftkrise herangezogen, der Vorstand steht dazu, dass der Kauf von SBS und die Dividendenausschüttung unternehmerisch richtig waren. "Die Belegschaft begreift dies als Kriegserklärung", meint ein Mitarbeiter.

Nach der Mitarbeiterversammlung, die zum Teil tumulthaft ablief, zog die Belegschaft auf den Hausvogteiplatz und bildete dort ein riesiges Herz. Sie will hart bleiben und ihre Aktionen fortsetzen. "In der kommenden Woche wird auf Mitgliederversammlungen beraten und geplant, wie es weitergehen soll," so Kathlen Eggerling von connexx.av.


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