AV-Produktion

Gewerkschaften, nein danke!

(München, 23. April 2010) Nach dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen Bavaria Production Services (BPS) und Bavaria Film Studios (BFFS) hatte die Geschäftsführung zahlreichen Mitarbeitern im Februar 2010 gekündigt. Unter der stillschweigenden Zustimmung der Gesellschafter ZDF und Bavaria-Film folgt nun die komplette Verweigerung von Tarifverhandlungen über einen Sozialtarifvertrag und die Übernahme des geltenden Flächentarifvertrages VTFF. Begründet wurde dies mit den damit zu erwartenden Mehrkosten in den nächsten Jahren.

Die über 100 Gewerkschaftsmitglieder in den beiden Filmbetrieben fordern die Anwendung des geltenden Flächentarifvertrages VTFF auf beide Betriebe. Bisher ist nur BFFS tarifgebunden. Das Lohniveau der Mitarbeiter von BPS befindet sich nach den Aussagen der Geschäftsführung grundsätzlich auf dem Niveau des Flächentarifs. Allerdings im Bereich der Zuschläge würde es für den Arbeitgeber zukünftig teurer werden.

Nach der Absage an ver.di wendete sich der neue Geschäftsführer der BPS, Martin Moll, und der Bavaria Personalleiter und Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes VTFF, Thomas Penzkofer, an den frisch gewählten Betriebsrat mit der Aufforderung, statt der Tarifverhandlungen einen ungesetzlichen Pakt einzugehen. Nach den Worten der Geschäftsführung seien die Beschäftigten nur an Entgelterhöhungen und mehr Urlaub interessiert und das wolle die Geschäftsführung nun ohne Gewerkschaft und Tarif-vertrag mit dem Betriebsrat regeln. Gegenüber den Mitarbeitern kündigte die Geschäftsführung Lohnerhöhungen und materielle Verbesserungen an, wenn dieser Pakt zustande käme. Der neue Betriebsrat ließ sich auf diesen ungesetzlichen Pakt nicht ein und verwies auf ver.di.

Der ver.di Gewerkschaftssekretär Jörg Reichel stellt fest: "Tarifverträge werden von Gewerkschaften und nicht von Betriebsräten gemacht. Der neue Betriebsrat läßt sich nicht unter Druck setzen – das ist mutig. Die Gesellschafter ZDF und Bavaria-Film stehen in der Verantwortung die gewerkschaftsfeindliche Politik des neuen Geschäftsführers Martin Moll sofort zu beenden. Die Zeichen stehen auf Sturm."

V.i.S.d.P.: Jörg Reichel (Gewerkschaftssekretär), 0160.90 17 79 66


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