Rundfunk

Medienpolitischer Skandal bei ProSiebenSat1

(Berlin, 16. Juli 2007) Als "ausgemachten medienpolitischen Skandal" wertete der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, die geplante Entlassungswelle bei ProSiebenSat1. Zwischen 200 und 300 Menschen vorwiegend aus den Nachrichtenredaktionen in München und Berlin sollen dementsprechend entlassen, die Sendungen "SAT 1 am Mittag", "Sat 1 News - Die Nacht" und die 18.30 Uhr-Nachrichtensendung sofort eingestellt werden. "Das degradiert die Sender zu reinen Abspiel-kanälen", kritisierte Werneke. Dies sei ein "Fall für die Medienaufsicht", die nun mit allen Mitteln prüfen müsse, ob die Sender ihrem Programmauftrag noch nachkämen.

Eine erschreckende "Heuschreckenlogik" ließe nicht nur den Sender ausbluten, sondern mache auch bis zu 300 Medienschaffende arbeitslos. "Die Wirtschaftskraft des Unternehmens ProSieben-Sat1 wird weit über Gebühr mit dem Schuldendienst für den Investor belastet", unterstrich der ver.di-Vize. Dadurch steige die Schuldenlast des ansonsten profitablen Unternehmens auf weit über vier Milliarden Euro. Dies sei "eine abenteuerliche Kalkulation auf Kosten der Beschäftigten". ver.di werde alle Betroffenen und die Betriebsräte unterstützen, kündigte Werneke an.

(Presseinformation ver.di Bundesvorstand)


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