Rundfunk

Haustarifverhandlungen RTL - 8. Runde

RTL - ver.di fordert Beschäftigungspakt - RTL-Geschäftsführungen kündigen auch den Manteltarifvertrag (8.Runde)

(Köln, 23. Mai 2006) In der achten Runde wurde am 23. Mai die aktuelle Tarifrunde bei RTL zwischen dem Generalsekretär Thomas Kreyes und den Vertretern der Gewerkschaften ver.di und DJV fortgesetzt. Zu Beginn der Verhandlung wurde von den Geschäftsführungen von RTL-Television und den Regionalgesellschaften in Nord, West und Hessen die Kündigung des Manteltarifvertrages (MTV) zum Ende des Jahres ausgesprochen. RTL hält dabei "eine Veränderung der tariflichen Rahmenbedingungen für unverzichtbar." Die ver.di-Vertreter haben dem entgegengesetzt, diese Tarifrunde müsse über die reinen Tarifmaterien hinaus auch die existentiellen Fragen der RTL-Beschäftigten beantworten und haben die Vereinbarung eines Beschäftigungspakts vorgeschlagen.

Mit diesem Beschäftigungspakt will ver.di die zwischenzeitlichen Spekulationen um das Ausmaß geplanter Stellenstreichungen beenden und wieder Sicherheit und Ruhe in den Sender bringen. Diese Forderung steht auch unter dem Eindruck des aktuell geplanten Stellenabbaus durch die Fusion der Redaktionen von Punkt 6/Punkt 9 und Punkt 12. Der Beschäftigungspakt soll diesem unverständlichen Personalabbau entgegenwirken, weil dieser neben den Arbeitsplätzen auch die Qualität des Programms gefährdet. Würden diese Pläne umgesetzt, verlören damit hochmotivierte und objektiv erfolgreiche Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz.

Aus Sicht des ver.di-Verhandlungsführers Matthias von Fintel belastet die Kündigung des MTV die laufende Tarifrunde, weil damit - wie schon bei Kündigung des Entgelttarifvertrages - ein Countdown bis zu dem Zeitpunkt gestartet wird, ab dem die vereinbarte Tarifsicherheit endet. Damit wird in der Tarifverhandlung erneut der Stil einer partnerschaftlichen Unternehmenskultur und Verhandlungsführung verlassen, in der alle Parteien gemeinsam, konstruktiv und ohne Ultimatum nach rationalen Lösungen suchen.

Die RTL-Haustarifverhandlung wird am 21. Juni fortgesetzt.

Ausklappen/Einklappen