Film & Fernsehen

Neue Eckpunktpapiere der Produzentenallianz mit ZDF und ARD

Das ZDF hat sich mit der Produzentenallianz darauf geeinigt, die Eckpunkte der vertraglichen Zusammenarbeit bei vollfinanzierten Auftragsproduktionen auf alle TV-Entertainment-Genres außer Talkshows auszuweiten. Damit werden Unterhaltungsproduktionen den fiktionalen Produktionen gleichgestellt. ARD und Produzentenallianz haben sich auf Leitlinien verständigt, um ihre Zusammenarbeit zu vertiefen. Im Zentrum steht das Bekenntnis der Partner, gemeinsam hochwertige Programminhalte für die Senderfamilie ARD herzustellen. Sie verpflichten sich, dies zu angemessenen und marktgerechten Preisen zu tun. Die ver.di-Film Union begrüßt beide Papiere.
Zwischen ZDF und der Produzentenallianz ist in diesen erweiterten Eckpunkten unter anderem die Erlösbeteiligung bei einer kommerziellen Auswertung der Produktion, beispielsweise auf DVD geregelt. Auch die Rahmenbedingungen für die Neuentwicklung von Unterhaltungsformaten und die Bedingungen einer weltweiten Formatvermarktung sind darin geregelt. ZDF und Produzentenallianz stimmenin der neuen Regelung darin überein, die Eckpunkte der vertraglichen Zusammenarbeit bei vollfinanzierten Auftragsproduktionen auf alle TV-Entertainment-Genres außer Talkshows auszuweiten und damit den fiktionalen Produktionen gleichzustellen. Die erweiterten "Eckpunkte" garantieren dem Produzenten eine Erlösbeteiligung bei einer kommerziellen Auswertung seiner Produktion (z.B. auf DVD). Darüber hinaus regeln die Eckpunkte die Rahmenbedingungen für die Neuentwicklung von Unterhaltungsformaten und die Bedingungen einer weltweiten Formatvermarktung.

"Wir freuen uns, dass erstmals ein führender deutscher Fernsehsender eine grundlegende Regelung für die Entwicklung und Produktion von Entertainment-Programmen mit den Produzenten abgeschlossen hat. Das ZDF hat sich als hartnäckiger, aber stets fairer Verhandlungspartner erwiesen. Es wäre wünschenswert, wenn es zukünftig mehr international erfolgreiche Unterhaltungsformate deutschen Ursprungs gäbe. Dafür haben ZDF und die Produzentenallianz einen wichtigen Grundstein gelegt", erläutert Dr. Christian Franckenstein, CEO der MME Moviement AG und Vorsitzender der Sektion Entertainment der Produzentenallianz.

"Das ZDF setzt mit der Erweiterung der Eckpunktevereinbarung auf den Bereich Entertainment den Weg partnerschaftlicher Vereinbarungen mit den Produzenten bei Auftragsproduktionen konsequent fort", erklärte ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut. Die Laufzeit der neuen ZDF-Eckpunkte-Vereinbarung beginnt rückwirkend am 1. Juni 2013 und endet am 31. Mai 2015.

Ein zentraler Punkt der Leitlinien, die zwischen Produzentenallianz und ARD ausgehandelt wurden, ist das gemeinsame Bekenntnis, konsequent Korruption vorzubeugen. Beide Partner haben verabredet, sich bei Verdachtsmomenten zu informieren. Produzentenallianz und ARD wollen die Transparenz durch einen jährlichen Produzentenbericht deutlich verbessern. Darin sollen die Aufwendungen für Auftrags-, Co- und Lizenzproduktionen dokumentiert werden.

Der ARD-Vorsitzende und NDR Intendant Lutz Marmor betonte bei der Vorstellung der Leitlinien in Bremen: „Die ARD und die Produzenten stehen gemeinsam für ein qualitativ hochwertiges Programm. Wir arbeiten erfolgreich zusammen. Dazu gehört auch ein vertrauensvoller und offener Umgang miteinander. Das heißt: Faire und realistische Preise sowie Transparenz bei den Aufwendungen. Gemeinsam müssen wir konsequent gegen Korruption vorgehen. Diese Grundsätze bekräftigen wir mit diesen Leitlinien.“

Der Vorsitzende des Gesamtvorstandes der Produzentenallianz, Alexander Thies, hob hervor: „Die ARD und die Produzentenallianz machen mit den neuen Leitlinien einen wichtigen Schritt hin zu mehr Transparenz: In dem künftig jährlich erscheinenden Produzentenbericht werden nicht nur die Programmstunden dargestellt, sondern auch die Aufwendungen der Sender nach Genres und für Auftrags-, Ko- und Lizenzproduktion. Man wird in Zukunft wissen, wie viel die ARD für die Erfüllung ihres Auftrags an Programmmitteln aufwendet. Außerdem geben wir uns mit den Leitlinien ein Verfahren, mit dem wir Unregelmäßigkeiten und Korruption bei jedem Verdacht früh bekämpfen können.“

Die ver.di FilmUnion begrüßt die Tatsache, dass es weitere Regelungen zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendern und den Film- und TV-Machern gibt, vor allem, dass der Produzentenbericht nun wohl regelmäßig veröffentlicht werden soll.

Ausklappen/Einklappen