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Für Bavaria-Studios gibt es keine Tariferhöhung, basta!

(Berlin/Unterföhring, 24. Oktober 2012) Die erste Verhandlungsrunde für die Bavaria-Studios war auch gleich die letzte. Die Geschäftsführung will keine Tariferhöhungen vereinbaren. ver.di machte deutlich, dass weiteres Verhandeln keinen Sinn hat. Die MitarbeiterInnen müssen jetzt für mehr Geld kämpfen, die Geschäftsführung fordert das heraus!
Am 23. Oktober fand die erste Verhandlungsrunde für die Bavaria-Studios statt. Nachdem die Geschäftsführung unumstößlich klar gemacht hat, dass sie aktuell nicht bereit ist, über Tariferhöhungen zu verhandeln, war die Tarifverhandlung damit schließlich beendet.
Ein im Vorfeld zugeleitetes Positionspapier hatte die Geschäftsführung zuvor im Verhandlungsverlauf noch erläutert und in neun Punkten Verschlechterungen für Neueinstellungen gefordert: unter anderem weniger Urlaub, längere Arbeitszeit, nicht bezahlte Überstunden, niedrigere Eingruppierung und Einstiegsgehälter, niedrigere Zuschläge und noch deutlich eingeschränkte Ansprüche auf Freistellungen aus persönlichen Gründen beispielsweise bei Eheschließung, Geburt oder Todesfällen im Familienkreis oder bei Umzügen. Eigentlich brauche es diese Freistellungen gar nicht, dafür könnten ja auch freie Tage aus dem, zuvor reduziertem, Urlaubsanspruch genommen werden, so die Erläuterung der Geschäftsführung. „So sieht für die Bavaria der Zukunft aus“, erklärte die Geschäftsführung.

Zwar sollen die Verschlechterungen für die bisher Beschäftigten nicht gelten, sie würden aber künftig zu einer deutlichen Spaltung der Belegschaft führen. Vergleichbare Forderungen erheben die Geschäftsführungen von Bavaria-Film und Bavaria Production Services (BPS) auch für die dort am 25. Oktober begonnenen Tarifverhandlungen. Die von ver.di geforderte gemeinsame Verhandlung für alle drei Firmen hatte die Führung der Bavaria-Gruppe im September abgelehnt. Für den 6. Dezember ist eine weitere Verhandlung mit Bavaria-Film und Bavaria Production Services (BPS) anberaumt.

„Die drastische Absenkung des Tarifniveaus für Neueingestellte zu fordern und zugleich keine Spur von Bereitschaft zu Tariferhöhungen zu zeigen, das ist Totalverweigerung und eine glatte Provokation gegenüber den Kolleginnen und Kollegen in Unterföhring“, erklärte ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel.

Da die Möglichkeiten am Verhandlungstisch schon zu Beginn ausgeschöpft sind, müssen für den Wunsch nach Tariferhöhungen nun alle anderen gewerkschaftlichen Mittel zur Untermauerung von Tarifforderungen eingesetzt werden. In den nächsten Wochen sind die Gewerkschaftsmitglieder und alle Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter in den Bavaria-Studios aufgefordert, sich gemeinsam Gedanken zu machen, mit welchen Taten Druck auf die Geschäftsführung ausgeübt wird. Sie muss nun zum Einlenken gezwungen werden, um doch noch über Tariferhöhungen verhandeln zu können.

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