Rundfunk

Regeln für Product Placement in Kraft

(BFV Newsletter 11/09) Am 30. Oktober unterschrieben die Ministerpräsidenten der Bundesländer den 13. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der das Product Placements regelt. Als Stichtag für die Platzierungen gilt der 19. Dezember 2009. Alle Produktionen, die nach diesem Datum hergestellt wurden, fallen und die neue Regelung. Danach soll erlaubt sein, Produkte und Firmen in Fernsehinhalten ins Bild zu rücken, wenn die Zuschauer darüber informiert werden und die Platzierung nicht allzu werblich ist. Auch eingekaufte Formate sollen von den Sendern auf Placements untersucht und diese gekennzeichnet werden.

Hierin sehen öffentlich-rechtliche wie private Veranstalter eine unrealistische Zumutung. "In vielen Filmen werden Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs benutzt: Laptops, Autos, Lebensmittel. Wie soll man herausfinden, ob es sich dabei um Product Placements handelt?", sagte ein ARD-Mitarbeiter der "Frankfurter Rundschau".
Der VPRT kritisiert in „w&v“ den 13. Rundfunkänderungsstaatsvertrag. Die Länder hätten „praxisfremde, diskriminierende Zusatzauflagen“ für deutsche TV-Veranstalter verabschiedet, „die in dieser Form weder in der EU-Richtlinie noch in anderen EU-Staaten existieren“.

Konkret bemängelt der VPRT, dass für die Ausstrahlung von Fremdproduktionen wie etwa ausländische Lizenzware die Produktplatzierungen kaum mit zumutbarem Aufwand ermittelbar seien. „Das ist wirklichkeitsfremd und im Übrigen bei den Fernsehveranstaltern falsch adressiert. Wir sollen nun für Inhalte haften, die wir weder produziert noch beauftragt haben“, sagt VPRT-Präsident Jürgen Doetz. Zudem seien weit reichende Formateinschränkungen für Produktbeistellungen auch für private Sender vorgesehen worden. Der VPRT fordert daher die Abschaffung aller gattungsspezifischen Werberegelungen durch eine umgehende erneute Überarbeitung der Europäischen Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste.
Doetz kündigte an, dass dies eines der wichtigsten Themen im kommenden Jahr sein werde und man hierzu bereits in Kontakt mit der EU-Kommission stehe.



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