AV-Produktion

Bavaria Film und von Bavaria Production Services: Aktionen für einen Haustarif zeigen Wirkung

(Berlin/Unterföhring, 7. Dezember 2012) Die Geschäftsführungen von Bavaria Film und von Bavaria Production Services bieten freiwillige Gehaltserhöhungen um 2 % an. Ein Tarifabschluss wird weiterhin von schlechteren Tarifregelungen für Neueinstellungen abhängig gemacht. Diese sollen allerdings nicht ganz so weitgehend wie zuerst gefordert ausfallen. Ver.di sieht diese veränderte Verhandlungsposition als Reaktion auf den Unmut der Beschäftigten über ausbleibende Tariferhöhungen und Streikandrohungen für die Bavaria-Studios. Für einen verbindlichen Tarifabschluss ist dieses Angebot für ver.di nicht ausreichend.
Am 6. Dezember fanden die beiden zweiten Verhandlungsrunden für Bavaria-Film unter Anwesenheit von Matthias Esche und danach für Bavaria Production Services (BPS) statt. Für Bavaria-Studios wird erst am 17. Dezember die zweite Verhandlungsrunde stattfinden. In den beiden Tarifgesprächen wurden andere Töne als in den ersten Verhandlungsrunden angeschlagen. Die Forderungen für abgesenkte Tarifbedingungen wurden von den Geschäftsführern zu einzelnen Punkten abgeschwächt, weil nicht alle Punkte die gleiche Priorität hätten. Außerdem wird für Bavaria-Film und BPS eine freiwillige Gehaltserhöhung von 2 % ab Februar 2013 angeboten. Für BPS als lineare Erhöhung um 1 % und Einmalzahlung im Gegenwert von 1 %. Da für beide Firmen auch weiterhin schlechtere als die bisherigen Tarifregelungen für Neueinstellungen weiter verhandelt werden sollen, wird ein verbindlicher Tarifabschluss weiterhin abgelehnt. Auf den Vorschlag von ver.di, die bisherigen Tarifverträge mit kurzen Kündigungsfristen wieder in Kraft zu setzen und damit verbundene Tariferhöhungen für eine kurze Laufzeit abzuschließen, wurde durch die Geschäftsführer abgelehnt. Als Grund hierfür gaben die Vertreter an, ihre durch den tariflosen Zustand begründete starke Verhandlungsposition nicht freiwillig aufgeben zu wollen. Beide Verhandlungen wurden dann ohne konkrete Terminvereinbarung auf den Beginn des Jahres 2013 vertagt.

"Wir wollen für die Bavaria-Beschäftigten effektiv wirksame Tariferhöhungen und die gleichermaßen fairen Arbeitsbedingungen auch für die zukünftigen Kolleginnen und Kollegen. Die Geschäftsführung lehnt die bisherigen tariflichen Mindeststandards für die Zukunft ab und will offenbar durch minimale Gehaltserhöhungen versuchen, Ruhe bei den Beschäftigten zu schaffen. Das wird mit Gehaltserhöhungen unterhalb der Inflationsrate und anhaltenden Drohungen mit Tarifabbau nicht gelingen. Erkennbar ist aber, dass die Forderungen für einen Haustarifvertrag für die Bavaria-Firmen auf der Betriebsversammlung und die Streikandrohung für die Bavaria-Studios gewirkt haben“, erklärte ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel.

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