Rundfunk

Auch in der dritten Verhandlungsrunde für den Privatfunk keine Arbeitgeber-Angebote - DJV und ver.di fordern 6 % Tariferhöhung

(Berlin/Bonn, 9. März 2012) Am 8. März wurden in Bad Vilbel die Verhandlungen über einen neuen Mantel- und Entgelttarifvertrag zwischen dem Tarifverband Privater Rundfunk (TPR) und DJV und ver.di fortgesetzt. Der Manteltarifvertrag war seitens des TPR zum Jahresende gekündigt worden.
Für einen Neuabschluss fordert der TPR bei Neueinstellungen weniger Urlaub und eine Verringerung der Jahresleistung. Zudem müsse eine Reform des Entgelttarifvertrages zu niedrigeren Gehältern führen. Die Gewerkschaften DJV und ver.di lehnen Abstriche im Manteltarifvertrag und dauerhafte Gehaltsreduzierungen ab. Vielmehr müssen die Gehälter für die Privatradios und Unternehmen im TPR deutlich steigen, die konkrete Forderung lautet 6% Tariferhöhung.
Unter dem Vorbehalt, dass die Gewerkschaften auf deutlichen Tarifsteigerungen und einem unveränderten Manteltarifvertrag auch für Neueinstellungen bestehen, sind DJV und ver.di zu einer Reform des Entgelttarifvertrages bereit. In einem am 8. März gefundenen Kompromiss zur Entgeltstruktur wird vorgesehen, dass es für Neueinstellungen in drei Tarifgruppen der derzeitigen sieben Tarifgruppen vorübergehend eine Bezahlung nach einer niedrigeren Tarifgruppe geben würde:
- Bei Einstellungen in der TG 3, ohne vorliegende einschlägige Berufserfahrung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wird für zwei Jahre eine niedrigere Tarifgruppe,
- bei Einstellungen von Redakteurinnen und Redakteure sowie Onlineredakteurinnen und
-redakteuren ohne einschlägige Hochschulausbildung oder Volontariat wird für vier Jahre eine niedrigere Tarifgruppe und
- bei Einstellungen in der TG 6 ohne mehrjährige Berufserfahrung der Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer wird bis zu einem Jahr eine niedrigere Tarifgruppe bezahlt.
Zudem sollen Beschäftigte, die ausschließlich für ein Radioprogramm mit einer Reichweite von weniger als 100.000 arbeiten, nach der Vergütungsgruppe I bezahlt werden, auch wenn das Sendeunternehmen insgesamt mit dem Gesamtprogramm die Reichweite von 100.000 überschreitet und damit alle übrigen Beschäftigte so wie bisher nach der Vergütungsgruppe II bezahlt werden.
"Wir erwarten, dass der TPR seine Weigerung aufgibt, und über deutliche lineare Tariferhöhungen in der nächsten Runde verhandelt. Den Kompromiss zur Strukturreform im Entgelttarif werden wir nur zulassen, wenn der TPR seine noch weitergehenden Forderungen zur Verschlechterung des Manteltarifvertrags fallen lässt. Wir wollen 6 % Tariferhöhungen und 0 Abstriche im Manteltarifvertrag!", erklärten die Verhandlungsführer Michael Klehm (DJV) und Matthias von Fintel (ver.di).
Die Verhandlungen werden am 26. März in Mannheim fortgesetzt.

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