AV-Produktion

NDR und Tochter Studio Hamburg gehen verantwortungslos in den Personalabbau! - ver.di fordert ein Gesamtkonzept für die Mitarbeiter

(Hamburg,30. November 2010) Die NDR-Tochtergesellschaft Studio Hamburg GmbH will - wie am letzten Dienstag von ver.di berichtet - im Laufe des nächsten Jahres ihren Personalabbau vorantreiben und plant eine Teilbetriebsstilllegung des traditionellen Atelierbetriebs.

Die Geschäftsführung hat auf der Aufsichtsratssitzung am 1.10.2010 zwar ein Paket von Maßnahmen zur Umstrukturierungen vorgestellt, aber keinerlei Wirtschaftlichkeitsvergleiche zur Auslagerung der Lichttechnik präsentiert. Diese erforderlichen Berechnungen liegen scheinbar auch jetzt noch nicht vor. In den ersten durchgeführten Personalgesprächen, wurden den Mitarbeitern keinerlei Perspektiven oder anderweitige Möglichkeiten geboten, sondern die Geschäftsführung stellte ihrerseits die Frage, wie die Kolleginnen und Kollegen sich denn jetzt die Zukunft vorstellten. Die Geschäftsführung kennt neben den wirtschaftlichen Kennzahlen auch kaum Daten von ihren Mitarbeitern über die mal eben so die Betriebsstilllegung entschieden wurde. Weder Daten zu Alter, Familienstand, Einschränkungen und Fähigkeiten hatten sich die Entscheider besorgt, noch zur Grundlage ihrer Mitarbeitergespräche gemacht. Verwunderlich ist die Situation deshalb so sehr, weil der Bereich "Lichttechnik" trotz ca. 1.200 Überstunden angeblich "rote Zahlen" schreibt, und er noch "schwarze Zahlen" schrieb, als noch gar nicht so viele Überstunden gemacht wurden.

"Eine absolut plan- und verantwortungslose Führungskultur macht sich hier bei Studio-Hamburg und dem NDR deutlich. ver.di wird sich intensiv für die betroffenen Kollegen einsetzen und fordert die Sicherung der Arbeitsplätze. Denn derzeit kommen nur 800 Schichten vom Mutterhaus NDR und hier ließe sich ja wohl noch mehr machen. Das allein mit den Überstunden sind schon fast 5 Stellen, dazu kommen 'Beckmann' und 'Kerner', die wollen ja auch nicht im Dunkeln sitzen", kritisiert Olaf Hofmann, verantwortlicher Gewerkschafter, das Vorgehen der Geschäftsführung.

Der NDR als Mutterhaus von Studio Hamburg muss hier seine soziale Verantwortung als öffentlich rechtlicher Sender mehr als unterstreichen und nicht nur durch Sparpolitik Schlagzeilen machen. ver.di erwartet vom NDR ein entscheidendes Signal diese Ausgliederungspolitik von unternehmerischer Verantwortung zurückzunehmen und die Arbeitsplätze bei Studio Hamburg zu sichern. Ansonsten bestünde Gefahr, dass der NDR und seine Tochtergesellschaften auf Dauer lediglich zu Immobilienverwaltungsgesellschaften mit redaktionellem Anteil mutieren. Weitere Anzeichen für diesen Trend sind eine angebliche Unternehmensbeteiligung an dem Technikverleiher Cinegate, der in Kürze auf das Studio Hamburg Gelände ziehen soll. Auch dies hätte weitere Auswirkung auf die Arbeitsplätze.

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