Film & Fernsehen

HDF sendet vergeblich versöhnliche Signale

Das Präsidium der FFA blieb am 3. Dezember hart. Es bleibt beim Aus für die gemeinsam von der Filmbranche entwickelten Modelle der flächendeckenden Digitalisierung der Kinos. Hoffnungen auf eine Renaissance des Modells hatte sich der Hauptverband Deutscher Filmtheater gemacht, der die Branche in den vergangenen Monaten mit immer neuen Forderungen nach finanzieller Unterstützung und Zugeständnissen bei der Neufassung des Filmförderungsgesetzes vor sich her getrieben hatte. Und dabei offenbar den Absprung verpasst hat, die ausgestreckte Hand zu ergreifen.

Mit der Bestätigung im Amt wollten Bernd Neumann und die FFA das Heft des Handelns wieder in die Hand nehmen. Sie ließen sich vom neuen öffentlichen Teil des Angebots des Hauptausschusses des HDF nicht beeindrucken, in dem es hieß, bis auf die UCI zahlen alle Kinos wieder ihre Filmabgaben ohne Vorbehalt. Neumann hatte aber immer klar gemacht, dass alle Filmtheater in das Modell der flächendeckenden Digitalisierung einbezogen und als Voraussetzung dafür die Klage gegen das Filmförderungsgesetz zurückgezogen werden müsse. Dazu ist die UCI nicht bereit.

Unterdessen hat die Suche nach den Schuldigen begonnen. Der HDF will den Schwarzen Peter offensichtlich an die Länder abschieben, so berichtet es zumindest Blickpunkt Film. Was auf den ersten Blick schlüssig erscheint, denn bis auf Bayern und NRW hat kein anderes Land im Etat des kommenden Jahres Mittel für die Digitalisierung bereitgestellt. Der HDF soll deshalb hinter verschlossenen Türen von Bernd Neumann Garantien für die 30 Mio. Euro, die die Länder zugesagt haben, gefordert haben. Eine Garantie, die er schon alleine aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht geben kann.

Neumanns Beamte sind ständig mit den Ländern im Gespräch – alle von ihnen aufgelegten Förderprogramme sind daher so gestaltet, dass sie mit Bundeszuschüssen kombiniert werden können. Niedersachsen greift zusätzlich auf Mittel aus dem EU-Strukturfonds EVRE zurück, von dem die Hälft der Kosten subventioniert werden kann. Berlin will Anfang des Jahres sein Modell vorstellen.




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