AV-Produktion

Bavaria-BPS: Tarifverhandlungen vor dem Aus!

(München, 20. Oktober 2010) Am 20.Oktober 2010 haben ver.di und Bavaria Production Services GmbH (BPS) eine 2. Tarifverhandlung in Geiselgasteig durchgeführt. Die Geschäftsführung der BPS bestand auf der Forderung, dass dauerhaft unterhalb des Tarifniveaus gearbeitet wird. ver.di unterbreitete den Kompromiss, über einen Zeitraum von zwei Jahren stufenweise das Tarifniveau herzustellen. Dies lehnten die Arbeitgeber ab.
Die Tarifverhandlung zwischen ver.di und BPS begann mit schlechter Stimmung! Die Arbeitgeber wollten die Gewerkschafter aus der BPS, die an der Verhandlung teilnehmen, nicht bezahlt im notwendigen Umfang freistellen. In der 1. Verhandlung wurden die KollegInnen noch in vollem Umfang für die Teilnahmen bezahlt freigestellt. So sieht es auch der Branchen-Tarifvertrag vor, der etwa für Bavaria-Film gilt.

Die BPS Geschäftsführung, Herr Martin Moll und der Personalleiter der Bavaria Filmgruppe Herr Dr. Thomas Penzkofer (gleichzeitig auch Verhandlungsführer für den Branchentarifvertrag im VTFF) vertraten die Forderung, dass die Mitarbeiter der BPS beim Urlaub, Entgelt, (Stufensteigerung im Gehalt nur nach positiver Leistungsbeurteilung, Erhöhung in der letzten Stufe bleibt variabel) 40 Std./Woche und den Zuschlägen zukünftig unter Tarif arbeiten sollen. Sie beabsichtigten keine Angleichung an das VTFF Niveau. Die Arbeitgeber begründeten diese Verschlechterungen mit den Argumenten, dass dies die betrieblichen Notwendigkeiten der BPS seien, sie nicht mehr Geld fürs Personal ausgeben wollten (Kostenneutralität) und auch der Arbeitgeberverband VTFF in der letzten Tarifrunde 2010 einzelne Verschlechterungen des Tarifvertrages VTFF gefordert hatte.

ver.di hat noch einmal am Verhandlungstisch ausdrücklich seine Kompromissbereitschaft angeboten, auch über einen längeren Zeitraum als zwei Jahre die jetzigen Regelungen unter Tarif an den VTFF anzugleichen. Am Ende der Laufzeit muss aber der Branchentarifvertrag VTFF 100% gelten. Dies lehnten die Arbeitgeber aus dem Grund der Kostenneutralität ab.

Der ver.di Gewerkschaftssekretär Jörg Reichel stellt fest: „Die Bavaria-BPS beharrt auf massiven und vor allem dauerhaften Verschlechterungen der Tarif- und Sozialstandards. Kompromissangebote lehnt BPS ebenfalls ab. So stehen die Verhandlungen sicherlich vor dem Aus! Wenn die Geschäftsführung nicht einlenkt, wird es zu den ersten Streiks in der 50-jährigen Geschichte der Bavaria-Filmgruppe kommen.“

Am 28.Oktober 2010 wird eine Mitgliederversammlung bei der BPS durchgeführt, um über den Stand der Tarifverhandlungen und ggf. die Durchführung von Streiks zu beraten und zu entscheiden.


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