ver.di FilmUnion - Newsletter 02/2012

Die ver.di FilmUnion (bislang BundesFilmVerband in ver.di) will mit diesem monatlichen Newsletter für bessere Information und Transparenz bei den Beschäftigten der Produktionswirtschaft von Film- und Fernsehen sorgen. Insbesondere sollen hier film- und sozialpolitische Themen aufgegriffen werden. Der BFV bildet das gewerkschaftliche Netzwerk von Film- und Kulturschaffenden sowie allen anderen an der Film- und Fernsehproduktion beteiligten Beschäftigten. Er tritt für Kunstfreiheit und gerechte Arbeitsbedingungen ein. Als vorrangiges Ziel strebt er eine integrierte Interessenvertretung dieser Filmberufe in der zergliederten Branche gegenüber Sendern, Produzenten und der Politik an:
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Inhalt

  1. Die ver.di FilmUnion erreicht deutliche Erfolge bei der „Verkürzten Anwartschaft“!
  2. Blick in die Zukunft - ver.di FilmUnion diskutiert bei diesjährigem Berlinale-Panel
  3. ver.di gewinnt Rechtsstreit gegen eine Praktikantenausbeuterin der Medienbranche
  4. Dritte Verhandlungsrunde für Filmtechnische Betriebe - diesmal stand die Arbeitszeitregelung im Fokus.
  5. Rolf Becker von der ver.di FilmUnion ehrt „Hoffnungsschimmer 2011“ – der Preis der Bundesvereinigung geht dieses Jahr an „Barbara“
  6. Meldungen
  7. Impressum / Abo


1. Die ver.di FilmUnion erreicht deutliche Erfolge bei der „Verkürzten Anwartschaft“!

Die laufende Lobbyarbeit und die Präsentation der ausgewerteten Studie zum ALG I Bezug von Film- und Kulturschaffenden am 24.1.2012 (siehe Bericht im Newsletter 01/2012), die von der ver.di-FilmUnion in Auftrag gegeben wurde, bringen deutlichen Fortschritt in der politischen Diskussion und echte materielle Vorteile durch verbesserte soziale Absicherung für Film- und Kulturschaffende.

Die ver.di-FilmUnion konnte insbesondere durch die erstellte o.g. Studie den Parteien gegenüber deutlich machen, dass die bisherige Regelung der verkürzten Anwartschaft kaum Wirkung für Filmschaffende entfaltet. Darum wollen sogar die Regierungsfraktionen von CDU und FDP schon vor Ablauf des Gesetzes zum 31.7.2012 handeln, und die Restriktionsgröße der „überwiegenden“ Beschäftigungen bis zu sechs Wochen auf 10 Wochen ausweiten. Gitta Connemann (CDU) signalisierte bereits Bereitschaft zu noch weitergehenden Korrekturen, wollte hierzu aber nicht konkret werden. Konkreter in ihren Vorstellungen wurde die SPD, ...

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2. Blick in die Zukunft – auf dem diesjährigen Berlinale-Panel der ver.di-FilmUnion diskutierten innovative Kreative und Branchenexperten über die neusten Entwicklungen bei Film, Fernsehen und in der Spieleindustrie

Beschäftigt man sich mit den Hintergründen einiger aktueller Filmproduktionen, fällt einem auf, dass sich offenbar die gesamte Branche weltweit Gedanken macht, wie sich auf innovative und neue Art und Weise Filme produzieren lassen. Einige der diesjährigen Berlinalefilme wurden beispielsweise mit Hilfe des auch in Deutschland immer populärer werdenden Internetinstruments Crowd-Funding finanziert, andere wurden mit Fotokameras gedreht, die einen HD-Modus besitzen, wieder andere sind Projekte, die gleichzeitig aus einem Film, einem Spiel oder einer Internet-Plattform bestehen. Die ver.di-FilmUnion hatte bereits im Herbst letzten Jahres entschieden, sich auf ihrem Berlinale-Panel 2012 mit der Veränderung dieser Produktionsbedingungen zu beschäftigen.

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3. ver.di gewinnt Rechtsstreit gegen eine Praktikantenausbeuterin der Medienbranche

Die Lage ist katastrophal bis hoffnungslos: Um voranzukommen in Arbeit und Beruf lassen sich viele zum Teil hochqualifizierte und gut ausgebildete junge Menschen bei einem oft unbezahlten Praktikum stumm und widerstandslos ausbeuten. Meist müssen sie dabei Tätigkeiten verrichten, die denen eines in derselben Firma vollbeschäftigten Festangestellten gleichen. Und das, obwohl es bei einem solchen Praktikum häufig sogar eindeutige Verträge gibt, die festlegen, dass das Beschäftigungsverhältnis eben genau dieses ist: ein Praktikum, zum Erwerb von Erfahrungen und Kenntnissen. Eine junge Uni-Absolventin hatte sich mit einem besonders dreisten Fall von Praktikantenausbeutung an die Rechtsabteilung von ver.di gewandt, geklagt – und gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber gewonnen.
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4. Dritte Verhandlungsrunde für Filmtechnische Betriebe - diesmal stand die Arbeitszeitregelung im Fokus.

In der dritten Verhandlungsrunde am 16. Februar in Berlin haben die Vertreter vom Verband technischer Betriebe für Film und Fernsehen (VTFF) und die ver.di-Kommission hauptsächlich zum Manteltarifvertrag die Tarifverhandlungen fortgesetzt. Der VTFF fordert, dass künftig auch im Postproduktionsbereich in Herstellungsprozesse unmittelbar eingegliederte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mehrarbeitszuschläge erst nach 12 Stunden täglich und 50 Wochenstunden erhalten sollen. Die bisherige Regelung für den produktionsabhängigen Dienst soll also deutlich ausgeweitet werden. Unter diesen Umständen wäre dann auch ein Tarifabschluss für zwei Jahre mit sehr niedrigen Tariferhöhungen denkbar.

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5. Rolf Becker von der ver.di FilmUnion ehrt „Hoffnungsschimmer 2011“ – der Preis der Bundesvereinigung geht dieses Jahr an „Barbara“

Der "Hoffnungsschimmer“ 2011 wurde auf der diesjährigen Berlinale an die Produktion „Barbara“ von Christian Petzold verliehen, Produktionsleiterin war Dorissa Berninger, die Produzenten heißen Florian Koerner von Gustorf und Michael Weber von Schrammfilm Koerner & Weber. Schauspielerin Marion Kracht sowie ihr Kollege Rolf Becker von der ver.di FilmUnion, führten durch die festliche Preisverleihung. Becker betonte in seiner Rede, wie wichtig es sei, dass es solche Preise überhaupt gibt: „Als Gewerkschaftsmitglied fühle ich mich natürlich prädestiniert, einen wirklich bedeutenden Preis wie diesen hier für faire Arbeitsbedingungen zu verleihen. Es gibt für uns Filmschaffende nichts Wichtigeres als bei unserer täglichen Arbeit fair behandelt zu werden. Diese Auszeichnung sollte im ganzen Land bekannt werden.“

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6. Meldungen

FilmFrühstück der ver.di-FilmUnion zur Berlinale in gewohnter Atmosphäre

Das diesjährige FilmFrühstück der ver.di-FilmUnion fand nun bereits zum zweiten Mal am ersten Berlinale-Samstag in der gefühlt ältesten und gemütlichsten Kneipe Berlins, der Stadtklause am Anhalter Bahnhof statt. Geladen hatte die ver.di FilmUnion, alle Filmgewerkschafter aus nah oder fern konnten daran teilnehmen und sogar Freunde oder Bekannte mitbringen. Die teils urige, typisch Berliner Küche, mit u.a. Müsli, Würstchen und Buletten zum guten Kaffee mundete offensichtlich so sehr, dass einige der Gäste weit über die vorgesehene Zeit blieben. Kirsten Esch, beispielsweise, Mitbegründerin des neuen Verbandes der DokfilmregisseurInnen und als solche mittlerweile gewähltes BvR-Vorstandsmitglied, gefiel es so gut, dass sie über den Gesprächen während des Frühstücks beinahe ihren Anschlusstermin verpasste. Alles in allem war das auch dieses Jahr eine gelungene Veranstaltung, die sicher auch nächstes Jahr am selben Ort, zur selben Zeit stattfinden wird.

Öffentlich-rechtliche Onlineangebote: Anstalten sägen am eigenen Ast

"Wenn die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten im Streit um ihre Onlineangebote freiwillig auf Textinhalte im Netz verzichten, beschneiden sie sich ihrer eigenen Zukunftsperspektive", erklärte Frank Werneke, stellvertretender Vorsitzender von ver.di, zu den derzeit diskutierten Kompromissvorschlägen zwischen öffentlich-rechtlichen Sendern und den Tageszeitungsverlegern. Die Verleger hatten vor dem Landgericht Köln gegen die Tagesschau-App geklagt, weil sie darin ein zu presseähnliches Angebot sehen. Das Gericht hatte den Parteien aufgetragen, einen Kompromiss zu finden. ARD-Intendanten und Zeitungsverleger treffen sich demnächst wieder zu Gesprächen, um eine "gemeinsame Erklärung" zu erarbeiten.
Der öffentlich-rechtliche Auftrag gelte unvermindert auch im Internet. Da das Internet per se ein trimediales Medium sei, gehörten dazu Angebote von Audio, Video und Text. "Es ist einfach anachronistisch, sich im Internet auf Audio- und Videoangebote zu beschränken, nur weil die Verleger das Internet für sich reklamieren und alles, was Text ist, als elektronische Presse brandmarken", so Werneke weiter. "Das Netz gehört nicht den Verlegern." Da der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Auftrag auch in Zukunft erfüllen können müsse, gehörten seine Inhalte in den notwendigen Darstellungsformen auf alle relevanten Plattformen. "Verzichten die Anstalten freiwillig auf Textangebote im Internet, verbauen sie sich den eigenen Weg in die Zukunft. Vor dem Hintergrund der sich verändernden Mediennutzung ist dieses Vorgehen vollkommen unverständlich", sagte Werneke abschließend.

Die RTL-Senderfamilie bekommt in Deutschland Nachwuchs.

Am 1. April wird der neue, frei empfangbare Sender RTL Nitro starten, teilte die Mediengruppe RTL Deutschland am Donnerstag in Köln mit. Der Auftakt ist in der Nacht zum 1. April um 24 Uhr mit dem Robin-Williams-Film "One Hour Photo" geplant. RTL Nitro will Premieren und Wiederholungen von Spielfilmen und Produktionen aus dem Crime- und Sitcombereich senden. "RTL Nitro ergänzt das Programmangebot der Mediengruppe RTL Deutschland perfekt", sagte die Geschäftsführerin Anke Schäferkordt. Zum Sendestart plane der Kanal die Erstausstrahlungen der Serien "Modern Family", "Nurse Jackie" und "Chase".

Kein Faschingsscherz: "Für den vermutlich bald frei werdenden Sendeplatz" Dokumentarfilmer sehen sich als Gottschalk-Alternative

Die in der AG DOK organisierten Dokumentarfilmer bieten sich als Alternative zu Thomas Gottschalks glückloser ARD-Show "Gottschalk live" an. Mit großer Sorge beobachte man, wie das neue Format zu einem Minderheitenprogramm verkomme, schreiben die Dokumentarfilmer in einem offenen Brief an ARD-Programmdirektor Volker Herres. "Wir bieten Ihnen an, für den vermutlich bald frei werdenden Sendeplatz ein von der AG DOK gestaltetes tägliches dokumentarisches Format zu liefern." Dokumentarformate böten den Vorteil, dass sie wiederholungsfähig seien. Dokumentarfilme würden der ARD zudem helfen, ihren Programmauftrag zu erfüllen. Die Dokumentarfilmer offerieren Herres, für jede Sendung unter 5% Sehbeteiligung die Hälfte der Herstellungskosten zu tragen. Damit zahle die ARD für jeden Marktanteil über 5 % das gleiche wie für eine "Gottschalk Live" Sendung. Auch einen Titel hat die von der AG DOK ihrer Staffel bereits gegeben: "Mein spannendstes Erlebnis".

Neue Kurse am ISFF-Berlin

Anfang Februar startete das neue Semester am Institut für Schauspiel, Film- und Fernsehberufe Berlin (iSFF), einem der größten Weiterbildungsträger der Kreativbranche. Seit 6. Februar erlernen die Teilnehmer im Lehrgang Vorbereitung auf nationale & internationale Castings in konkreten Casting-Situationen das Know how, um auch bei Castings für internationale (Ko-)Produktionen erfolgreich zu sein. Ebenfalls am 6. Februar begann der Kurs Synchron- & Mikrofonsprecher, der den Teilnehmern den richtigen Umgang mit der Sprech- und Aufnahmetechnik sowie das Synchron- und Mikrofonsprechen für Film, Fernsehen und Hörfunk vermittelt. Mitte Februar folgte der Kurs Erarbeitung neuer Vorsprechrollen sowie der IHK-Lehrgang Fiction Producer. Eine Auswahl aus dem aktuellen Kursangebot ab März 2012 findet sich hier: www.isff-berlin.eu.

7. Anmeldung/Impressum

Erscheinungsdatum: Der ver.di-FilmUnion-Newsletter erscheint grundsätzlich am Ende eines Kalendermonats. Aus Termingründen sind Verschiebungen des Versandes nicht auszuschließen. Wenn Sie den ver.di-FilmUnion-Newsletter kostenlos erhalten wollen, melden Sie sich bitte persönlich an unter http://www.connexx-av.de/publikationen_newsletter_bfv.php.

Bei Fragen, Anregungen oder Kritik erreichen Sie uns unter:
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Autor und Texter der Beiträge:
Christoph Brandl

Redaktion: Olaf Hofmann
Impressum und V.i.S.d.P.
Dieser Newsletter wird von Wille Bartz, Geschäftsführer connexx.av GmbH, dem Projekt der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, monatlich herausgegeben.
connexx.av GmbH
c/o ver.di LBZ Niedersachsen
Wille Bartz
Goseriede 10-12
30159 Hannover

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