AV-Produktion

„Wir wollen 5 %!“ forderten Beschäftigte auf dem Bavaria-Gelände

(ver.di FilmUnion-Newsletter 04/2012) Mit Pfeifen und 5 %-Tafeln erinnerten über 60 Gewerkschafter aus verschiedenen Bavaria-Filmbetrieben die Verhandlungskommission der Arbeitgebervertreter im VTFF an ihre Erwartung für einen Tarifabschluss. Dementsprechend war die mögliche Tariferhöhung auch der Schwerpunkt dieser Verhandlungsrunde.
Doch mangels Verhandlungsbereitschaft des VTFF hat es keine Fortschritte über die angebotenen 2 % auf 24 Monate hinaus gegeben. Überraschenderweise hat es sogar einige Rückschritte gegeben. Denn die vom VTFF vorgebrachte und auch von ver.di durch eine Befragung der Mitglieder in CinePost-Betrieben bestätigte Verschiebung einer Tariferhöhung wurde durch die Geschäftsführung der CinePostproduction nun nicht mehr angenommen. Auch die ver.di-Forderungen im Manteltarif, etwa zu Sonntagszuschlägen im produktionsabhängigen Dienst und einer Aufstockung des Krankengeldes ab der siebten Woche der Arbeitsunfähigkeit, hat der VTFF komplett abgelehnt. Es sei alles zu teuer.

"In dieser Runde muss es kräftige Tariferhöhungen geben, deshalb sind 5 % bei einer Laufzeit bis zu 24 Monate schon fast eine bescheidene Forderung. Die Aktion der Kolleginnen und Kollegen in Geiselgasteig war eindrucksvoll und für uns ein klarer Auftrag. Unverständlich ist, dass von sozialer Verantwortung getragene Vorschläge unsererseits vom VTFF ausschließlich unter Kostengesichtspunkten abgelehnt werden. Die Krankengeldaufstockung würde Betroffenen zur vollständigen Genesung mehr helfen, als dass es kostet. Dass das Angebot der CinePost-Kolleginnen und -kollegen heute zurückgewiesen wurde, um von Kündigungen Bedrohten zustehende Tariferhöhungen zu verschieben, hat uns fast sprachlos gemacht. Mehr Entgegenkommen in schwieriger Situation ist nicht möglich“, erklärte ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel.

Die Verhandlung wurde ohne konkrete Terminvereinbarung vertagt. Für die ver.di-Verhandlungskommission bleibt ein Tarifergebnis als Flächen- oder notfalls auch in Haustarifverträgen nur mit überzeugenderen linearen Gehaltserhöhungen denkbar.

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