Newsletter Spot #13 vom 17. März 2022
Newsletter Spot #13 vom 17. März 2022
17. März 2022
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
seit dem 24. Februar ist unsere Welt eine andere. Das Unvorstellbare - ein Krieg in Europa - ist nun bittere Realitätund zeigt uns täglich neue, schreckliche Bilder. Wir Gewerkschafter*innen stehen solidarisch an der Seite der Menschen,die unter den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine leiden - ganz gleich, ob sie ukrainischer oderrussischer Herkunft sind. Viele Medien- und Filmschaffende sind bereits aktiv geworden, haben gegen den Krieg demonstriert,Hilfe für die Flüchtenden wie Dagebliebenen organsiert. Jetzt ist jeder und jede Einzelne gefragt, das Bandder Menschlichkeit und Solidarität nicht abreißen zu lassen. Wir sind dabei.
Euer Team aus dem Bereich Medien bei ver.di
Die Themen:
- ver.di will Tarifverträge für Solo-Selbstständige abschließen
- Umfrage zur Tarifrunde 2022 im WDR
- Tarifrunde CinemaxX 2022: Kaum Annäherung in zweiter Verhandlungsrunde
- Neuer Newsletter für junge Medienmenschen bei ver.di
- „Frieden für die Ukraine und ganz Europa jetzt!“
- Filmschaffende sorgen sich um ukrainische Kolleg*innen
- Ukrainekrieg: Wen trifft der Boykott?
- Deutsche Filmförderungen unterstützen ukrainische Filmcommunity
- Indie-Szene zeigt Putin, was sie von ihm hält
- EU-Kultur- und Medienminister*innen: „Ukrainische Kulturschaffende nicht allein lassen“
- Hackerkollektiv Anonymous gegen Putin: "größte Operation aller Zeiten"
- Küppersbusch: Westen naiv, Russen mit „Einkreisungsparanoia“
- Deutsche Welle in Deutschland: Wieviel ist noch erlaubt?
- Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen: Hilfen verlängert
- Berlinale I: Acht Bären und sechs Frauen
- Berlinale II: Pro Quote Film überreichte Gleichstellungs-Schieflage
- Deutsche Filmförderungen planen einheitliche Prüfverfahren
- Bayern: Neuausrichtung der „Initiative Talentförderung“
- Serien aus Hamburg: Förderentscheidung High End
- nordmedia-Katalog „Die Filme 2021"
- FFF: 6 Millionen Euro für 24 Projekte
- Neuer Career Guide Film
- Grimme-Preis 2022: Nominierungen stehen fest
- Deutscher Filmpreis 2022: Vorauswahl bekanntgegeben
- TERMINgeschäft
- Impressum
RUND UM VER.DI
ver.di will Tarifverträge für Solo-Selbstständige abschließen
Der Markt, der freie Wettbewerb, kann vieles regeln, aber nicht alles. Letzteres bekommen besonders Solo-Selbstständigezu spüren, die seit der Anpassung des deutschen Wettbewerbsrechts an das entsprechende Europarecht 2005 den freienKräften des Markts ausgeliefert sind. Empfehlungen zu üblichen Vergütungen, wie es sie bis dato fürverschiedene Branchen gegeben hat, in denen Solo-Selbstständige tätig sind, fielen weg. Die EuropäischeUnion betrachtet Solo-Selbstständige bisher wie klassische Unternehmen. Nun kommt - auch durch das Engagementvon ver.di - Bewegung ins EU-Wettbewerbsrecht.Umfrage zur Tarifrunde 2022 im WDR
Insgesamt 929 Beschäftigte haben sich an einer Umfrage zur anstehenden Tarifrunde im WDR beteiligt. ver.di hat nun dieentsprechenden Tarifverträge gegenüber dem WDR ordentlich gekündigt und den WDR/Beitragsservice zu Tarifverhandlungenaufgefordert. Mehrheitlich 52 Prozent der Befragten fordern eine Gehalts- und Honorarentwicklung deutlichoberhalb der Inflation, die zum Zeitpunkt der Befragung 4,9 % betrug. 48 prozent würden sich mit einem Ergebnisauf dem Niveau der Inflation begnügen.Tarifrunde CinemaxX 2022: Kaum Annäherung in zweiter Verhandlungsrunde
Nachdem die ver.di-Forderungen nach einem Einstiegslohn von 12,50 Euro von der Arbeitgeberseite anfänglich zurückgewiesenworden waren, hat sich CinemaxX in der zweiten Verhandlungsrunde am 22. Februar zwar einen kleinen Schritt bewegt,doch die Skepsis auf Gewerkschaftsseite bleibt bestehen. Für die dritte Runde hat die Arbeitgeberseite zugesagt,ein verbessertes Angebot vorzulegen.Neuer Newsletter für junge Medienmenschen bei ver.di
Themen, Trends und Termine für junge Medienschaffende aus allen Berufen, die in der ver.di-Fachgruppe Medien vertretensind, liefert ab sofort immer am Monatsanfang der ver.di-Newsletter für junge Medienmenschen.Ukraine-Krieg
„Frieden für die Ukraine und ganz Europa jetzt!“
ver.di hat mit einem dringenden Appell Solidarität und Unterstützung für die Ukraine eingefordert und denrussischen Präsidenten Putin zum Ende des Angriffskriegs aufgefordert. „Unsere Solidarität und unser Respektgehört den mutigen Menschen in der Ukraine. Präsident Putin, beenden Sie diesen Angriffskrieg!“,sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke auf einer gemeinsamen Großkundgebung von Gewerkschaften, Friedens-, Menschenrechts-und Umweltschutzorganisationen in Berlin, an der laut Angaben der Veranstalter rund 500.000 Menschen teilgenommenhaben. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften rufen zu Spenden auf, damit den vor Krieg und politischen RepressionenGeflüchteten geholfen werden kann. Dazu hat der Verein „Gewerkschaften helfen“ folgendes Spendenkontoeingerichtet:Filmschaffende sorgen sich um ukrainische Kolleg*innen
Die Invasion Russlands in die Ukraine hat auch bei der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) Fassungslosigkeit ausgelöst.„Erschüttert und tief betroffen verfolgen wir den Angriff der Russischen Föderation auf dieUkraine", sagte MDM-Geschäftsführer Claas Danielsen einen Tag nach Kriegsbeginn in Leipzig. „Unsere Gedankensind bei allen Menschen in der Ukraine, aber auch in Russland."Ukrainekrieg: Wen trifft der Boykott?
Festivals und Filmschaffende solidarisieren sich mit den Opfern von Putins Angriffskrieg. Russland wird boykottiert, auchrussische Regisseure. Cannes hat die russische Delegation für das Festival im Mai ausgeladen. Die EuropäischeFilmakademie schließt alle russischen Filme von ihrer diesjährigen Preisverleihung aus, sie folgt damit einerBoykottforderung der Ukrainischen Filmakademie. Auch die US-Filmindustrie streicht zahllose Kinostarts. Sanktioniertman so auch die Falschen?Deutsche Filmförderungen unterstützen ukrainische Filmcommunity
Angesichts der humanitären Notlage und des Kriegs in der Ukraine ist Zusammenhalt wichtiger denn je: Die deutschen Filmförderungenverurteilen den Einmarsch Putins aufs Schärfste und senden mit ihrem gemeinsamen Vorgehen einZeichen der Solidarität an die ukrainischen Filmschaffenden und ihre Familien. Insgesamt 100.000 Euro gaben die Förderanstaltenin den Notfallfonds „Emergency Fund for Filmmakers from Ukraine“, den die weltweite Initiative„International Coalition for Filmmakers at Risk“ (ICFR) kurzfristig eingerichtet hat.Indie-Szene zeigt Putin, was sie von ihm hält
Filmschaffende wie Kristen Stewart nutzen ihre Auftritte beim Filmpreis der Independent-Filme mit kleinem Budget, um klareKante gegen Putins Krieg zu zeigen. Aus Santa Monica schickte die US-amerikanische Indie-Filmszene an Russlands PräsidentWladimir Putin eine klare Botschaft: „Hands off Ukraine“ – Hände weg von der Ukraine.EU-Kultur- und Medienminister*innen: „Ukrainische Kulturschaffende nicht allein lassen“
Beim Kultur- und Medienministerrat der EU im französischen Angers hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth in einer gemeinsamenErklärung mit ihren Amtskolleg*innen den russischen Einmarsch in die Ukraine aufs Schärfste verurteilt.Journalist*innen und Medienschaffenden sicherten sie Hilfe zu. Zugleich drückten sie ihre Sorge um das kulturelleErbe der Ukraine aus, das unmittelbar von den Kriegshandlungen bedroht ist.Hackerkollektiv Anonymous gegen Putin: "größte Operation aller Zeiten"
Nach eigenen Angaben hat das Hackerkollektiv Anonymous mehrere russische Fernsehsender gehackt und Bilder des Krieges inder Ukraine anstatt des eigentlichen Programms gezeigt. Betroffen waren laut der Hacker-Gruppe unter anderem RT Frankreich,alle staatlichen TV-Sender und die russischen Streaming-Plattformen Ivi und Wink. Später postete die Hackergruppemit Aktivist*innen aus der ganzen Welt b, dass sie an der "größten Anonymous-Operation aller Zeiten" beteiligtwar.Küppersbusch: Westen naiv, Russen mit „Einkreisungsparanoia“
Aus einer anderen Perspektive sieht Friedrich Küppersbusch den russischen Angriff auf die Ukraine. In einem Interviewin der taz sagte er u.a.: „Der Westen war naiv zu glauben, er könne 13 Nato-Osterweiterungen durchziehen,ohne dass die Russen Einkreisungsparanoia bekommen. Oder dreist. Deutschland hat wegen dieser Psychose mal einen Weltkriegangefangen.“Deutsche Welle in Deutschland: Wieviel ist noch erlaubt?
Die Entscheidung der deutschen Medienaufsicht, dem russischen Staatssender Russia Today (RT) DE Betrieb und Verbreitung zuuntersagen, hat viel Staub aufgewirbelt. Als Retourkutsche verhängte Moskau ein Arbeitsverbot gegen Mitarbeitendeder Deutschen Welle in Russland, das dortige Büro des deutschen Auslandssenders musste schließen. Der FallRT DE wandert nun vor Gericht, die Entscheidung wird dauern. Nun muss sich auch die Deutsche Welle mit der deutschenMedienaufsicht befassen.AUS DER BRANCHE
Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen: Hilfen verlängert
Bund und Länder haben Verlängerungen der Wirtschaftlichkeitshilfe und der Anerkennung freiwilliger Absagen bisEnde des Jahres beschlossen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Der Sonderfonds ist das zentrale Instrument desBundes zur Absicherung von Kulturveranstaltungen gegen pandemiebedinge Risiken. Mit der jetzt beschlossenen Verlängerungbieten wir den Veranstaltern die dringend benötigte Planungssicherheit bis Ende dieses Jahres.“Berlinale I: Acht Bären und sechs Frauen
Die Kunst weiblicher Filmschaffender rettete die Berlinale, denn Carla Simón erntete mit ihrem katalonischen Obstbauern-Stück„Alcarràs“. Es ging um viel bei dieser Berlinale, vielleicht sogar um alles. Auf demSpiel standen nicht weniger als die Weltgeltung des Festivals und seine zentrale Bedeutung im hauptstädtischen Kulturleben.Keinesfalls wollte man wie im letzten Jahr in den virtuellen Streaming-Raum ausweichen…eine interessanteEinschätzung.Berlinale II: Pro Quote Film überreichte Gleichstellungs-Schieflage
Die Initiative Pro Quote Film überreichte zum Start live im Kanzleramt die gesammelten, in der Filmwirtschaft vorherrschendenGleichstellungs-Missstände an die neue Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Kulturund Medien, Claudia Roth. Die Pressekonferenz dazu kann auf Youtube angeschaut werden.Deutsche Filmförderungen planen einheitliche Prüfverfahren
An der Förderung von Film- und Serienprojekten in Deutschland sind oftmals mehrere nationale und regionale Förderinstitutionenbeteiligt. Um zukünftig die erforderlichen Prüfprozesse zu verschlanken und zu optimieren, habendie Filmförderungen des Bundes und der Länder beschlossen, gemeinsam die Voraussetzungen für ein harmonisiertesPrüfverfahren zu entwickeln, insbesondere hinsichtlich der Anerkennung von Herstellungskosten vor Vertragsschlussbzw. vor Ausfertigung der Bescheide und im Zuge der Schlusskostenprüfung. Ziel ist es, Dauer und Kostender Prüfverfahren zu reduzieren.Bayern: Neuausrichtung der „Initiative Talentförderung“
Mit der “Initiative Talentförderung“ sollen künftig junge Filmschaffende im Bereich Filmproduktionund bei der Projektentwicklung noch zielgerichteter unterstützt werden. Das erfolgreiche Stoffentwicklungsprogrammder Drehbuchwerkstatt München wird erweitert. Junge Filmschaffende, die ein Unternehmen gründen wollen, könnenkünftig auch durch das Media Lab Bayern gefördert werden. Hierzu wird das Startup-Programm „MediaStartup Fellowship“ der Staatskanzlei explizit für innovative Ideen rund um fiktionalen Content geöffnet.Serien aus Hamburg: Förderentscheidung High End
In der ersten Fördersitzung des Jahres hat das High End-Gremium der MOIN Filmförderung rund 2,5 Millionen Euroan 14 Projekte vergeben. Ganze 1,2 Millionen Euro gehen davon an sechs Serienproduktionen aus dem Film-Norden. Zu den Serienhighlightsgehören ein Crime-Drama mit Fahri Yardim sowie ein Endzeitdrama auf Helgoland.nordmedia-Katalog „Die Filme 2021"
Der Katalog "Die Filme 2021" ist erschienen und setzt die jährliche Katalog-Reihe der nordmedia fort. Alle im Kalenderjahrfertiggestellten und geförderten Produktionen sind hier aufgeführt. In 2021 waren das so viele wie nochnie: Der Katalog präsentiert eine Rekordzahl von insgesamt 83 Produktionen.FFF: 6 Millionen Euro für 24 Projekte
Der FFF-Vergabeausschuss für die Film- und Fernsehförderung hat gestern erstmals in diesem Jahr getagt. Insgesamtempfahl das Gremium 24 neue Projekte, die Höhe der Fördersumme beläuft sich auf rund 6 Mio. Euro. Diedrei Höchstsummen gingen an Tim Fehlbaums Kinofilm über das Münchner Olympia-Attentat vom 5. September1972, an die ARD-Thriller-Serie Die Saat von Odeon Fiction und David Dietls RTL-Serie über den größtenSportverein der Welt: den FC Bayern München. Ebenfalls gefördert wurde Iron Box, der neue Kinofilm von Juliavon Heinz.Neuer Career Guide Film
Der Fachkräftemangel ist auch in der Film- und Fernsehbranche deutlich spürbar. Um dieser Entwicklung aktiv entgegenzusteuern,veröffentlicht die Initiative für Qualifikation der Produzentenallianz (PAIQ) den „CareerGuide Film: Arbeit und Ausbildung für Kino, Streaming und TV“. Auf über 200 Seiten (Online oder Print)kann sich der Nachwuchs erstmals einen systematischen Überblick verschaffen zu Aus-, Studien- und Weiterbildungsangeboten,die für eine anschließende Tätigkeit in der Bewegtbildproduktionsbranche qualifizieren.Grimme-Preis 2022: Nominierungen stehen fest
74 Produktionen und Einzelleistungen können in diesem Jahr auf einen Grimme-Preis hoffen. Unter den Nominierten befindensich viele Formate, die gesellschaftliche und politische Probleme thematisieren und diverse Figuren in den Mittelpunktrücken.Deutscher Filmpreis 2022: Vorauswahl bekanntgegeben
Die Deutsche Filmakademie hat die Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis 2022 verkündet. 46 Titel wurden vorausgewähltund können auf eine Lola hoffen. Die Verleihung des Deutschen Filmpreises, der wichtigsten Auszeichnungfür Kinofilme aus Deutschland, findet am 24. Juli im Palais am Funkturm in Berlin statt.TERMINgeschäft
Bewerben bis 31. März: DGB-Filmpreis
Das 32. Internationale Filmfest Emden-Norderney 2022 vom 8. bis 15. Juni 2022 wirft seine Schatten voraus: Bis zum 20. März2022 können Filme für das Filmfest eingereicht werden, bis zum 31. März für den Wettbewerbum den mit 7.000 Euro dotierten DGB-Filmpreis. Dafür können sich deutsche und nordwesteuropäische* Spiel-und Dokumentarfilme ab einer Länge von 65 Minuten bewerben.Bewerben bis 30. April: Deutscher Betriebsräte-Preis
Die Zeitschrift "Arbeitsrecht im Betrieb" (AiB) lobt jährlich den Deutschen Betriebsräte-Preis aus. Bis zum 30.April 2022 läuft die aktuelle Bewerbungsphase für Betriebsrät*innen, die sich für gute Mitbestimmungins Zeug legen. Am 10. November 2022 erfolgt die Preisverleihung im Rahmen des "Deutschen Betriebsräte-Tags" inBonn.IMPRESSUM
Texte: Gundula LaschRedaktion: Monique Hofmann
V.i.S.d.P.: Matthias von Fintel, Geschäftsführer
connexx.av GmbH, c/o ver.di
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
Bei Fragen, Anregungen oder Kritik sind wir erreichbar:
connexx.av GmbH, c/o ver.di
Matthias von Fintel
Telefon: 030.69562302
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