Film & Fernsehen

Zweite Tarifrunde für Filmproduktionen: ver.di fordert Gagenerhöhung und Begrenzung der Maximalarbeitszeit

(Berlin, München 23.03.2009) In der zweiten Verhandlungsrunde für die rund 25.000 auf Produktionsdauer beschäftigten Film- und Fernsehschaffenden hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) heute in München ihre Forderung bekräftigt, die Gagen linear um zehn Prozent zu erhöhen und gleichzeitig die Maximalarbeitszeit pro Tag auf zwölf Stunden zu begrenzen.

"Die Filmschaffenden haben einen Nachholbedarf beim Einkommen und brauchen wieder Arbeitsbedingungen, die Zeit für Kreativität und sicheres Arbeiten schaffen. In den letzten Jahren ist das bereits effektive Fördersystem für Filmproduktionen noch ausgebaut worden; der deutsche Filmstandort ist mittlerweile auch international konkurrenzfähig. Die Arbeitsbedingungen hinken dieser Entwicklung noch hinterher. Das wollen wir ändern", erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.

Zum Hintergrund erläuterte von Fintel weiter: "Der überwiegende Teil der deutschen Fernsehfilme wird von öffentlich-rechtlichen Sendern an Auftragsproduzenten vergeben. Die Kinoproduktionen profitieren von steuerfinanzierten Förderinstituten auf Bundesebene (DFFF) und der verschiedenen Bundesländer. Zusätzlich fördert die Filmförderanstalt Projekte mit Abgaben, die beispielsweise an der Kinokasse oder im DVD-Verleih anfallen. Vor diesem Hintergrund stimmt es bedenklich, dass im letzten Kalenderjahr vermehrt Filmproduktionen wegen zu langer Arbeits- und zu kurzen Ruhezeiten ins Visier von Arbeitsschutzbehörden geraten sind."

Seitens der Produzenten wurden bisher noch keine linearen Tariferhöhungen angeboten. Zur Begrenzung der Arbeitszeit wurde ein Wert von 72 Stunden pro Woche genannt. Die Verhandlungen gehen am 11. Mai 2009 voraussichtlich in Berlin in die dritte Runde.

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