Rundfunk

Pro7/Sat 1 bald als Pay TV?

(BFV Newsletter 11/09) ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling entwickelt neue Ideen, um der Werbeflaute zu trotzen und die Lecks in den Kassen des Privatsenders zu stopfen. Nach dem Umzug der Berliner Mitarbeiter nach München, soll nun der Zuschauer zur Kasse gebeten werden und für den Empfang der Sender künftig eine Nutzungsgebühr zahlen. So Ebeling im „Handelsblatt“.

Doch so heiß wie es das Blatt aufgemacht hatte, war die Überlegung dann wohl doch nicht. . ProSiebenSat.1-Sprecher Julian Geist korrigierte in DWDL.de, wenn Ebeling sage, für die Zukunftsfähigkeit des Konzerns sei es enorm wichtig, dass wir Beziehungen zu den Endkunden aufbauen, etwa über Pay-TV, Video-on-Demand oder andere Geschäftsmodelle, sei das keine Ankündigung von PayTV, da der Konzern bereits seit über drei Jahren mit Sat.1 Comedy und Kabel Eins Classics im PayTV aktiv sei und hier Wachstumsmöglichkeiten vermutet werden.

Ebenso wie man mit Maxdome auch im Bereich Video-on-Demand seit über drei Jahren am Markt ist. Wenn Ebeling von Nutzungsgebühren für ProSieben, Sat.1 und Kabel Eins spreche, so Geist, dann bezieht sich das etwa auf den gemeinsam mit der Mediengruppe RTL Deutschland vorangetriebenen verschlüsselten HD-Standard HD+, bei dem die Nutzer 50 Euro im Jahr für die hoch auflösende Variante sonstiger FreeTV-Sender bezahlen muss. Letztlich also schon PayTV - nur durch die Hintertür.

Eine weitere Variante, wie ProSiebenSat.1 Geld vom Zuschauer bekommen möchte, reiht sich in die Forderung von Elena Fedorova, Geschäftsführerin des Fernsehsenders Das Vierte, ein. ProSiebenSat.1 woll die Diskussion darüber anstoßen, ob nicht auch die Privatsender an den Einnahmen aus den Rundfunkgebühren beteiligt werden sollten. Diese Forderung nach GEZ-Gebühren basiert auf der Einschätzung von ProSiebenSat.1, dass die Öffentlich-Rechtlichen sich immer mehr von ihrem Sendeauftrag entfernen und umgekehrt die Privatsender ja auch einige medienpolitische Anforderungen wie etwa Sendezeiten für unabhängige Dritte zu erfüllen hätten.



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