Film & Fernsehen

Filmstudie: Senta Berger kritisiert: "zwischen zwei Drehs sichert uns kein Netz"

(Berlin, Hamburg, München, Köln, 11. Oktober 2007) Studie erschienen: "Ausgeleuchtet - Vom Arbeiten und Leben in der Filmindustrie".

Seit zwei Jahren setzt das ver.di-Projekt connexx.av einen Arbeitsschwerpunkt auf die Beratung und Betreuung der Beschäftigten in der Filmbranche, die geprägt ist durch überlange Arbeitszeiten, untertarifliche Bezahlung, große Identifikation, Ungleichbehandlung, problematische Arbeitsverträge und Leidenschaft für den Beruf. Zwar gibt es einen Flächentarifvertrag für auf Produktionsdauer beschäftigte Filmschaffende, der grundsätzliche Arbeitsbedingungen in den Kernbereichen definiert und flexibel auf die Produktionsbedingungen ausgerichtet ist, bislang lagen aber noch keine systematisch erfassten Daten über die tatsächlichen Arbeitsbedingungen vor.

Mit der jetzt erschienenen Studie haben connexx.av und der BundesFilmVerband begonnen, diese Lücke zu schließen. 871 Filmschaffende haben ausführlich über ihre Arbeitsbedingungen Auskunft gegeben: über den Traumberuf trotz extremer Belastungen, die Verschlechterung der sozialen Absicherung und die daraus resultierende Verunsicherung, die Folgen von Hartz IV und Ein-Euro-Jobs, tarifliche Arbeitszeitkonten und Gagen sowie die Erwartungen an ver.di.

In ihrem Grußwort zur Studie lobt Senta Berger die Arbeit des BundesFilmVerbandes und connexx.av für eine bessere soziale Absicherung von Filmschaffenden und umschreibt deren Situation: "Wir, die sogenannten Freischaffenden, sind durch die Bedingungen in unserer Branche sozial nicht genügend abgesichert. Gerade zwischen zwei Drehs sichert uns kein Netz. Vielleicht sollten wir lieber von als 'Freischwebende' sprechen als von Freischaffenden."

Die 50-seitige Broschüre "Ausgeleuchtet - Vom Arbeiten und Leben in der Filmindustrie" gibt eine Übersicht zu den Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen in Film- und Fernsehproduktionen. Damit liefert sie den Beschäftigten einen Orientierungsrahmen für ihr berufliches Umfeld und schafft mehr Transparenz. Die bundesweite Befragung wurde von der Hans-Böckler-Stiftung unterstützt und von Rolf Satzer als empirischem Sozialforscher der "Arbeitsgemeinschaft Befragungen im Betrieb" in Köln wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.

Ein Auszug der Studie steht als Download zur Verfügung. Sie kann komplett als Print- oder Digitalversion per Mail an mail@connexx-av.de bestellt werden. Mitglieder erhalten sie unter Angabe der Mitgliedsnummer kostenlos. Nicht-Mitglieder und Institutionen gegen eine Gebühr von 10,- Euro.

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