Film & Fernsehen

Forderung von 4,5% mehr Gehalt für die Beschäftigten der Filmtechnischen Betriebe

(BFV-Newsletter 01/2010) Die Tarifverhandlungen für über 1000 Beschäftigte in Filmproduktions-, Postproduktions- und Studiobetrieben zwischen dem Verband für filmtechnische Betriebe (VTFF) und ver.di sind auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 25. Januar in Berlin ohne Annäherung geblieben. Zum Jahresende 2009 hatte der VTFF den Manteltarifvertrag mit den grundlegenden Arbeitsbedingungen gekündigt und die Streichung von Zuschlägen angekündigt. Ver.di hatte den Entgelttarifvertrag ebenfalls zum Jahrsende gekündigt, um über Tariferhöhungen von 4,5 % zu verhandeln.

Zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde hat der VTFF seine Änderungspläne für den Manteltarif vorgestellt. Nach dem Willen der Arbeitgeber soll der Ausgleichszeitraum für Mehrarbeit von einer 38-Stunden-Woche auf eine je nach Länge des Kalendermonats veränderliche Sollarbeitszeit verlängert werden. Bisher anfallende Zuschläge für Wochenüberstunden sollen bei Einhaltung der Monatsarbeitszeit dann ganz wegfallen. Zudem soll der Zuschlag für am Ende des Monats nicht ausgeglichene Mehrarbeit von 35 % auf 20 % reduziert werden.

Ein Angebot für Tariferhöhungen wurde hingegen vom VTFF nicht gemacht, allerdings solle ein Entgeltabschluss möglichst für 24 Monate gelten. Tariferhöhungen wurde seitens des VTFF nicht gemacht. „Wir erwarten eine deutlichere Tariferhöhung als in den Vorjahren. Denn in den vergangenen Jahren waren die Geschäftserträge in der Filmwirtschaft höher als die gleichzeitig eher moderaten Tarifabschlüsse. Die vom VTFF geforderten Streichungen von Zuschlägen für besonders belastende Arbeitszeiten halten wir für unzumutbar“, erklärte ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel.

Auf der Internet-Seite des VTFF wird noch immer gelobt: „Engagierte und kompetente Mitarbeiter sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für technische Dienstleistungsunternehmen. Der VTFF bietet den tarifgebundenen Mitgliedern klare und kalkulierbare Rahmenbedingungen und damit Verhandlungssicherheit für ihre Arbeitsbeziehungen.“

Im Februar 2008 sei ein neuer Entgelttarifvertrag abgeschlossen worden, der eine zeitgemäße Bewertung und Eingruppierung bisheriger und zukünftiger Medienberufe ermöglicht. Der neue Gruppenplan und Entgelttarifvertrag schließe die im Jahr 2001 begonnene grundlegende Reform der VTFF-Tarifverträge ab. Durch weitere Verbesserungen bei der Arbeitszeitflexibilisierung seien die Unternehmen in der Lage, den vielfältigen Anforderungen, die an die technischen Betriebe gestellt würden, vollauf gerecht zu werden.
Die Tarifverhandlung wurden am 25. Januar 2010 in Berlin fortgesetzt.


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