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Kündigungen beim Start der Bavaria-Tochter

Kevin allein zu Haus?

(München, 25. Januar 2010) Ab dem 1.2.2010 nimmt das neue Tochterunternehmen Bavaria Studios & Production Services GmbH seinen Geschäftsbetrieb auf. Der Zusammenschluss der Bavaria Film- und Fernsehstudios (BFFS) und der Bavaria Produktion Services (BPS) wird zukünftig Dienstleistungen aus einer Hand anbieten. Kurz vor dem Zusammenschluss plant die Geschäftsführung der BPS nun eine Teilbetriebsschließung und erste Entlassungen.

Der Neustart wird mit harter Hand begonnen. Der neue Geschäftsführer der BPS und BFFS, Martin Moll, kündigte in den vergangenen Wochen gegenüber der Belegschaft von BPS an, dass im Rahmen der Zusammenführung „doppelte Arbeitsplätze“ in beiden Unternehmen abgebaut würden. Jeder Arbeitsplatz steht zur Disposition. „Das Motto der Geschäftsführung lautet wohl ‚Wer sein Geld nicht bringt, wird auf die Straße gesetzt‘“, kritisiert Jörg Reichel von ver.di Bayern. Zudem plant die BPS, die Sendeabwicklung zum 31.3.2010 zu schließen. Insgesamt sind von diesen Planungen bei der BPS ca. 10 Mitarbeiter betroffen.

Die Sparpläne bei der BFFS sind noch nicht bekannt. Der Belegschaft wurde aber durch den Geschäftsführer Martin Moll mündlich versichert, dass es zu keinerlei Kündigungen kommen werde, die Arbeitsplätze seien sicher. „Wir werden sehen, ob das hält“, sagte Reichel.

Der Betriebsrat der BPS hat am vergangenen Donnerstag einen Interessenausgleich und Sozialplan abgeschlossen. ver.di hat die Geschäftsführung der BPS und BFFS zu Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag aufgefordert. Desweiteren wurde das ZDF und die Bavaria Film GmbH aufgefordert, jedem Beschäftigten einen Ersatzarbeitsplatz in dem Unternehmen anzubieten.

ver.di-Sekretär Jörg Reichel stellt fest, dass die Auftragsbücher der Bavaria voll seien. Neben Produktionen für das ZDF und ARD gebe auch Hollywoodstar Kevin Costner im Februar 2010 sein Debüt in München. „Das ZDF und Bavaria Film GmbH stehen deshalb in der Pflicht, Ersatzarbeitsplätze anzubieten“, fordert Reichel. Es gebe keinen Grund, Mitarbeiter auf die Straße zu setzen: „Für jeden ist Arbeit da - ob bei Bavaria oder beim ZDF“, so Reichel. ver.di werde wie bei den Dekorationsbauern von „Wetten dass ..?“ im August 2008 um jeden Arbeitsplatz kämpfen, kündigte Reichel an.


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