Film & Fernsehen

Studio Hamburg vor Privatisierung?

(BFV-Newsletter 09/2009) Martin Willich, Geschäftsführer von Studio Hamburg, sagte der "Wirtschaftswoche", es gebe Bestrebungen, die hundertprozentige Tochter des NDR zu privatisieren. "Wenn wir einen Partner finden, würde das funktionieren. Und ich bin nicht pessimistisch", so Willich. Als Zeitrahmen für die Investorsuche nannte er die kommenden 18 Monate. Der Partner müsse aber aus der deutschen Medienbranche kommen.

Studio Hamburg produziert unter anderem "Tatort", "Rote Rosen" und "Das Traumschiff". Aufgrund der Zurückhaltung der großen Sender bei der Produktion aufwendiger Serien erwartet Willich dem Blatt zufolge eine Konsolidierung in der Branche. "Die Krise wird zu einem Konzentrationsprozess führen, trotzdem werden wir am Ende noch eine breit aufgestellte Branchenstruktur haben", sagte der Studio-Hamburg-Chef. Neben den drei großen Unternehmen Ufa, Studio Hamburg und Bavaria gebe es zwei Handvoll mittlere Unternehmen und ein paar hundert Kleinbetriebe. "Von diesen Kleinbetrieben wird ein nicht unerheblicher Teil die Hände hochnehmen und aufgeben", prognostizierte Willich. Studio Hamburg werde dabei die Chance für Übernahmen nutzen.

So hat die Studio Hamburg Produktion 45 Prozent der Anteile an der Produktionsfirma Agenda Media GmbH erworben. Bislang befand sich das Unternehmen in Besitz der Gesellschafter Thorsten Pollfuß und Stefan Aust. Der frühere "Spiegel"-Chefredakteur stieß erst im Februar dieses Jahres zu der im non-fiktionalen Bereich operierenden Firma, die 2008 von dem Produzenten und Juristen Thorsten Pollfuß gegründet worden war. Als weiterer neuer Gesellschafter tritt neben Studio Hamburg der Journalist Thomas Ammann in den Gesellschafterkreis ein.



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