BFV-Newsletter 1/2006

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BFV-Newsletter 1/2006
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Sie erhalten heute von connexx.av den ersten BFV-Newsletter. connexx.av und der BundesFilmVerband (BFV) in ver.di wollen mit diesem Newsletter fuer bessere Information und Transparenz bei den Beschaeftigten der Produktionswirtschaft von Film- und Fernsehen sorgen. Insbesondere sollen hier film- und sozialpolitische Themen aufgegriffen werden.

Der BFV bildet ein gewerkschaftliches Netzwerk von Film- und Kulturschaffenden sowie allen anderen an der Film- und Fernsehproduktion beteiligten Beschaeftigten und tritt fuer Kunstfreiheit und gute Arbeitsbedingungen ein. Als vorrangiges Ziel strebt er eine integrierte Interessenvertretung dieser Filmberufe in der zergliederten Branche gegenueber Sendern, Produzenten und der Politik an.
http://www.connexx-av.de/filmfernsehproduktion_bfv.php

Die Verbreitung dieser Mail basiert auf E-Mail-Verteilern der connexx.av-Standorte. Diese Verteiler wurden aus eigenen Datenbanken der ver.di und veroeffentlichten Publikationen in der Film- und Fernsehbranche zusammengestellt. Wir setzen diesen Verteiler nur zu besonderen Mitteilungen fuer diese Interessengruppen ein, um einen Spameffekt von vornherein auszuschliessen. Darum erhalten Sie den BFV-Newsletter heute auch nur einmalig! Wenn Sie in Zukunft diesen Newsletter erhalten wollen, registrieren Sie sich bitte unter:
http://www.connexx-av.de/newsletter_bfv.php


Inhalt
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1. Das 60 Mio Euro Baby: Neuer Filmfoerderfonds
2. 5 statt 12: Filmspezifische Arbeitslosengeldregeln
3. Korb 2: Gesetzentwurf gegen Urheber und Produzenten
4. FFA: Deutsches Kino im Aufwind
5. Partnerschaft fuer Filmfestival "Aktion Mensch"
6. ver.di ist so frei: Erster Selbstaendigentag
7. Filmproduktionsbranche stabilisiert sich
8. Kurzmeldungen
9. Anmeldung/Impressum


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1. Das 60 Mio Euro Baby: Neuer Filmfoerderfonds
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Noch sind nicht alle Details geklaert, doch die Kinofilmproduzenten koennen optimistisch sein: Ab 1. Januar 2007, so Kulturstaatsminister Bernd Neumann beim Medienforum Berlin-Brandenburg, stehen jaehrlich 60 Millionen Euro fuer deutsche Filmproduzenten und internationale Projekte mit deutscher Beteiligung bereit. Im Kern handelt es sich bei der auf zunaechst drei Jahre begrenzten Foerderung um ein Anreizmodell, wonach Produzenten zwischen 15 und 20 Prozent ihrer in Deutschland entstehen Produktionskosten fuer Kinofilme erstattet bekommen. Ausgeschuettet wird unabhaengig von Qualitaet und Inhalt nach einem automatisierten System, das ohne Jurys auskommt und von der Filmfoerderanstalt FFA verwaltungstechnisch abgewickelt wird. Zwar hat die Arbeitsgruppe, die die Kriterien des Fonds festlegt, Stillschweigen bis Ende September vereinbart, doch einige weitere Details sind schon durchgedrungen. So werden nicht in Anspruch genommene Mittel in das Folgejahr uebertragen.
Untergrenze ist eine Produktionssumme von einer Million Euro, fuer kleine Produktionen gibt es 20 Prozent Zuschuss, fuer grosse 15 und die Foerdermittel fliessen nur, wenn rund 80 Prozent der Gesamtfinanzierung steht. Trotzdem herrscht bei den Produzenten nicht eitel Sonnenschein, da es noch andere Huerden gibt. So muss die EU den Fonds erst notifizieren - zur Not versprach Neumann "Uebergangsregeln". Im Namen des BundesFilmVerbandes (BFV) in ver.di fordert Heinrich Bleicher-Nagelsmann vom ver-di-Bundesvorstand: "Der Einsatz dieser Mittel muss auch Auswirkungen auf mehr Beschaeftigung und bessere Ausbildung sowie Arbeitsbedingungen haben".
http://mmm.verdi.de/archiv/2006/09/film/das_60_millionen_euro_baby

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2. 5 statt 12: Filmspezifische Arbeitslosengeldregeln
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Seit dem 1. Februar 2006 muessen Arbeitslose 12 Monate innerhalb von zwei Jahren gearbeitet haben, um Anspruch auf ein halbes Jahr Arbeitslosengeld I zu erwerben. Bisher waren es drei Jahre, in denen Ansprueche erworben werden konnten. Fuer viele Filmschaffende, die auf Produktionsdauer beschaeftigt sind, ist dies kaum mehr moeglich, selbst wenn die Einfuehrung von Arbeitszeitkonten, die ver.di mit den Produzenten tariflich vereinbart hat, die Auswirkungen etwas entschaerfen konnte. Deshalb erneuert ver.di die Forderung an die grosse Koalition, fuer Film- und Kulturschaffende die notwendige Bereichsausnahme zu beschliessen. Der zufolge sollen die Anwartschaftszeit im Filmbereich fuer den Bezug von ALG I von 12 auf fuenf Monate herabgesetzt werden.
http://www.connexx-av.de/meldung_volltext.php?id=450014a4df588&akt=presse_pressemeldungen

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3. Korb 2: Gesetzentwurf gegen Urheber und Produzenten
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Bei der Neuregelung des Urheberrechts in Zeiten der Digitalisierung werfen zehn Vereinigungen und Verbaende, darunter ver.di, in einer gemeinsamen filmpolitischen Erklaerung der Bundesregierung vor, die Interessen der internationalen elektronischen Industrie zu staerken - zu Lasten der Urheber und Produzenten des deutschen Films. Beim Entwurf zur Urheberrechtsreform ("2. Korb") sollen die beabsichtigten Verguetungen an die Geraetepreise gekoppelt, eine geringe Obergrenze und eine Bagatellregelung eingefuehrt und buerokratische Uebergangs- und Festssetzungsregeln vorgeschrieben werden. Deshalb appellieren die Verbaende an die Bundestagsabgeordneten, diese massive Verschlechterung von Urheber- und Verwertungsrechten fuer Filmschaffende im Gesetzgebungsverfahren zu stoppen.
http://www.connexx-av.de/meldung_volltext.php?id=451bc2c93d881&akt=brancheninfos_filmfernsehproduktion

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4. FFA: Deutsches Kino im Aufwind
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Die Filmfoerderanstalt FFA sieht beim Kino ein "Comeback der positiven Zahlen". Im ersten Halbjahr trat gegenueber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ein deutliches Besucher- und Umsatzplus ein. Insgesamt wurden in den deutschen Kinos 65,1 Millionen Besucher gezaehlt und 384,1 Millionen Euro umgesetzt - ein Anstieg von jeweils 7,8 Prozent bzw. 8,9 Prozent. Auf dieser Basis steht die Branche nach dem ambivalenten Kinojahr 2005 wieder auf solidem Boden. Mit 19,9 Prozent Marktanteil und einem 12,8 Millionenpublikum erreichte der deutsche Film den hoechsten Halbjahresstand seit 1997. Im Gegensatz dazu gab es 106 Kino-Schliessungen gegenueber 45 Neu- bzw. Wiedereroeffnungen - ein Minusrekord in den letzten fuenf Jahren.
http://www.ffa.de

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5. Partnerschaft fuer Filmfestival "Aktion Mensch"
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Der BFV und connexx.av sind Partner des Filmfestivals der "Aktion Mensch", in der sich verschiedene gesellschaftliche Gruppen zusammengeschlossen haben. Es werden elf sozialkritische Filme in ueber 80 deutschen Staedten aufgefuehrt. Fuer ver.di bedeutet dies eine gute Chance, ihre Vorstellungen im Buendnis mit diesen Gruppen einer breiten Oeffentlichkeit vorzustellen. Konkret betrifft die Partnerschaft fuer den Film "Behind the couch", der sich mit der Situation der Filmschaffenden in den USA auseinandersetzt und sicher auch eine Diskussion ueber die Arbeitsbedingungen in der deutschen Filmproduktionswirtschaft ausloest.
http://diegesellschafter.de/filmfestival

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6. ver.di ist so frei: Erster Selbstaendigentag
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Auf die Frage vieler Aussenstehender, "Was hat denn eine Gewerkschaft mit Selbststaendigen zu tun?", wird es nun eine ganz praktische Antwort geben: Das entsprechende Referat der ver.di-Bundesverwaltung organisiert am 11. November in Berlin den ersten ver.di-Selbst-
staendigentag fuer alle Berufsgruppen und Branchen. Mit allem, was zu einer solchen Verstaltung gehoert - kontroversen Diskussionen, Basisinformationen, Erfahrungsaustausch, Workshops und Party am Abend.
http://www.selbststaendige.verdi.de/selbststaendigentag

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7. Filmproduktionsbranche stabilisiert sich
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Auch aus Sicht der Branche ist die "Krise des deutschen Filmmarktes" vorueber: 84 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie im laufenden Jahr steigende Umsaetze verzeichnen koennen. 40 Prozent erwarten, dass sich die Branche im kommenden Jahr positiv entwickeln wird. Fast jeder Dritte (31 Prozent) plant, mehr Mitarbeiter einzustellen. Das sind Ergebnisse einer Studie des Wirtschaftspruefungsunternehmens Ernst & Young auf Basis einer Befragung von 480 Unternehmen an den Standorten Berlin, Hamburg, Leipzig, Koeln, Rhein/Main und Muenchen. In der deutschen Film- und Fernsehbranche sind etwa 96.000 Menschen beschaeftigt. Der Umsatz der etwa 9000 Unternehmen betraegt ca. 14,8 Mrd. Euro, nachdem er im Jahr 2000 noch bei 18,6 Mrd. gelegen hatte.
http://www.ey.com/global/download.nsf/Germany/Studie_Filmbarometer_2006/$file/Filmbarometer_2006.pdf

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8. Kurzmeldungen
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Deutsche Film-Highlights in London: Bei der Praesentation des Landes Brandenburg Ende September/Anfang Oktober in Grossbritanien gibt es am 2. Oktober einen Film- und Medientag, bei dem u.a. preisgekroente Erfolgsproduktionen wie "Good Bye, Lenin!" und "The Airlift" / "Die Luftbruecke" gezeigt werden. Hoehepunkt ist ein Filmlivekonzert des Deutschen Filmorchesters Babelsberg zur rekonstruierten Originalfassung des beruehmtesten Stummfilmes "Metropolis" von 1927.
http://www.london.brandenburg.de
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Ufa auf Innovationskurs: Der groesste deutsche TV-Produzent UFA startet im Herbst mit zwei innovativen Produktionen: Einem ausschliesslich webbasierten Internet-Personality-Format ("Jens-Uwe Hansen-Show") und der extra fuer Mobil-TV erstellten Handy-Serie "Kill your Darling".
http://www.ufa.de
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Kongress "Vision Kino 06: Film - Kompetenz - Bildung": Vision Kino laedt zusammen mit der Bundeszentrale fuer politische Bildung zum Kongress "Vision Kino 06: Film - Kompetenz - Bildung" am 26./27. Oktober 2006 ins Filmhaus am Potsdamer Platz nach Berlin ein.
http://www.visionkino.de
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Berlinale 2006 konzentriert ihr Programm: Bei den 57. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Februar 2007 werden die zwei Bereiche Kinderfilmfest und 14plus zusammengefasst: Die Festivalsektion fuer das junge Publikum heisst von nun an Generation. Ausserdem werden die Kurzfilme aus dem Wettbewerb und der Panorama-Reihe zu einem neuen Bereich zusammengefasst.
http://www.berlinale.de
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"Das Leben der Anderen" im Rennen um Auslands-Oscar: Die unabhaengige Fachjury, die von German Films fuer die Auswahl des deutschen Beitrags im Wettbewerb um den Oscar fuer den besten nicht englischsprachigen Film berufen wurde, hat "Das Leben der Anderen " von Florian Henckel von Donnersmarck ausgewaehlt. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences nominiert von den internationalen Einreichungen am 23. Januar 2007 fuenf Filme, die Preisverleihung findet am 25. Februar 2007 in Los Angeles statt.
http://www.german-cinema.de
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Trickfilmproduzenten gruenden eigenen Verband: Die deutschen Trickfilmproduzenten haben beim europaeischen Cartoon Forum in Frankreich eine eigene Interessenvertretung gegruendet: den Verband der deutschen Animationsproduzenten (VdAP). Vorstandssprecher ist Michael Schmetz.
http://www.cartoon-media.be

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9. Anmeldung / Kontakt / Impressum
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Anmeldung
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Wenn Sie den BFV-Newsletter in Zukunft erhalten wollen, melden Sie sich bitte persoenlich an, unter: http://www.connexx-av.de/newsletter_bfv.php.

Bei Fragen, Anregungen oder Kritik erreichen Sie uns unter:
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connexx.av c/o ver.di
Olaf Hofmann
Besenbinderhof 60
20097 Hamburg
fon: 040.28056067, fax: 040.25328815
mail: mailto:olaf.hofmann@connexx-av.de

Redaktion dieses Newsletters:
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Olaf Hofmann (mailto:olaf.hofmann@connexx-av.de)

Impressum und V.i.S.d.P.
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Dieser Newsletter wird von Wille Bartz fuer connexx.av, dem Projekt der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di monatlich herausgegeben.
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Wille Bartz
Goseriede 10-12
30159 Hannover
fon: 0511-12 400 601
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