Film & Fernsehen

Start der Tarifverhandlungen für Filmschaffende - ver.di fordert Gagenerhöhung und Höchstarbeitszeit

(Berlin, 14. Januar 2009) Zum Auftakt der am 14. Januar begonnenen Tarifverhandlungen mit den Verbänden der Film- und Fernsehproduzenten hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Gagenerhöhungen von 10 % gefordert. Zudem soll die Arbeitszeit am Filmset auf 12 Stunden pro Tag begrenzt werden. Die Aufnahme weiterer Berufsgruppen in die Gagentabelle wie Beleuchter und Tätigkeiten wie Tonschnitt, 2.Regieassistenz, Motiv-Aufnahmeleitung und Requisitenfahrer soll außerdem mit dem diesjährigen Tarifabschluss erreicht werden.

Begrenzung der Arbeitszeiten

Eine effektive Begrenzung der Arbeitszeiten in der Filmbranche fordert ver.di, damit gesundheitsgefährdende, belastende und der Kreativität abträgliche Drehtage von mehr als zwölf Stunden Dauer nicht mehr die Regel darstellen. Dadurch soll auch der Trend der Verdichtung auf immer weniger Drehtage beendet oder gar umgedreht werden.

Teilhabe an der Boomphase

"Die Filmbranche befindet sich dank wirksamer staatlicher Filmförderung in einer kleinen Boomphase. Die Filmschaffenden wollen in diesem Jahr endlich mit deutlichen Gagenerhöhungen daran teilhaben. Es gibt einen erheblichen
Nachholbedarf", erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. Allein der Bund fördere Filmproduktionen jährlich mit 60 Mio. €, dazu komme noch die Förderung durch die Länder. Dagegen seien die Gagen der Filmschaffenden seit dem Jahr 2000 durchschnittlich nur um ein Prozent und damit unterhalb der Inflationsrate angehoben worden.

Produzenten fordern Nullrunde und 70 Wochenstunden

Die Vertreter der Film- und Fernsehproduzenten haben kein Angebot zu Gegenerhöhung unterbreitet und betont, man beabsichtige eher eine "Nullrunde". Zur Höchstarbeitszeit wolle man nicht über eine Tagesgrenze, sondern über ein Wochenlimit von 70 Stunden verhandeln. Weitere Flexibilisierungen sollten noch eingebracht werden.

Die ergebnislose Verhandlung wurde auf den 23. März 2009 in München vertagt. Zwischenzeitlich soll eine kleinere Arbeitsgruppe der Tarifparteien über die Einbeziehung weiterer Berufsgruppen in die Gagentabelle beraten.

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